Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und der chinesische Staatskonzern COSCO haben am 21. September Verhandlungen über eine "strategische Beteiligung" von COSCO am Containerterminal Tollerort erfolgreich abgeschlossen, wie die HHLA in einer Pressemitteilung erklärte. Ein in Hongkong notiertes Tochterunternehmen von COSCO soll zukünftig eine 35-prozentige Minderheitsbeteiligung am Hamburger Containerterminal erhalten.
Die HHLA zeigte sich erfreut über das Ergebnis und spricht von einer Stärkung der Kundenbeziehung mit dem chinesischen Partnerunternehmen. Zusätzlich verspricht sich der deutsche Konzern nachhaltige Planungssicherheit für den Standort Tollerort. Damit sollen die Auslastung und die Arbeitsplätze am Hamburger Hafen gesichert werden. Tollerort werde durch die Beteiligung von COSCO zu einem "Preferred Hub", also einem bevorzugten Umschlagsplatz, des chinesischen Konzerns.
Angela Titzrath, die Vorstandsvorsitzende der HHLA, erklärte, dass "langjährige und vertrauensvolle Kundenbeziehungen", wie sie die HHLA mit China schon seit 40 Jahren pflege, angesichts der "sehr starken Veränderungen" im Seeverkehr überaus wichtig seien. Der erste chinesische Frachter, sei im Jahr 1982 im Hafen von Tollerot abgefertigt worden.
"Seither hat sich der Terminal zu einem Knotenpunkt für Linienverkehre der heutigen COSCO Shipping Lines entwickelt. Vor diesem Hintergrund verfolgen HHLA und COSCO gleichermaßen das Ziel einer erfolgreichen Zukunftssicherung des CTT (Container Terminal Tollerort) und noch stärkeren Verzahnung chinesischer Logistikströme am Standort Hamburg."
Auch ein Vertreter des COSCO-Tochterunternehmens CSPL, Zhang Dayu, äußerte sich optimistisch über die Zukunft des Frachthafens:
"Der CTT in Hamburg ist eine wichtige Säule der Logistik in Europa und hat sehr gute Entwicklungsperspektiven für die Zukunft. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit unserem Partner HHLA die vorhandenen Potenziale zu entfalten und den Standort erfolgreich weiterzuentwickeln."
Laut der HHLA verfügt der Hafen Tollerort über vier Liegeplätze und 14 Containerbrücken. Er ist einer von drei Containerterminals des Konzerns in Hamburg. Der Frachthafen hat einen eigenen Anschluss an das Bahnnetz. Bereits jetzt ist COSCO ein wichtiger Player am Hamburger Hafen. Ein Großteil des Verkehrs mit China, der ein Drittel des dortigen Umschlages ausmacht, läuft über das Unternehmen.
Die Gewerkschaft Verdi äußerte ihren Unmut über die Einigung. Sie befürchtet Druck auf die Beschäftigten und deren Tarifverträge.
Bereits im Juni 2021 waren erste Berichte über Verhandlungen zu einer Beteiligung der COSCO an der HHLA in der Öffentlichkeit aufgetaucht. Der Einigung müssen noch verschiedene Behörden zustimmen.
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