Dutzende Besitzer Tesla-Fahrzeugen in Norwegen haben sich nach einem Software-Update im Jahr 2019 über große Einbußen bei der Reichweite der E-Autos beschwert.
Tesla erklärte damals, dass das Update dazu diente, "die Batterie zu schützen und die Langlebigkeit der Batterie zu verbessern", und dass nur ein kleiner Prozentsatz der Kunden negativ betroffen sein würde. Tatsächlich scheinen nur Fahrzeuge bestimmter S- und X-Modelle aus den Jahren 2013 bis 2015 von den Problemen betroffen zu sein.
Laut dem norwegischen Nachrichtenportal Nettavisen hat Tesla auf die Klage nicht reagiert. Das Urteil wurde daher in Abwesenheit gefällt. Die 30 klagenden Kunden sollen jeweils Zahlungen in Höhe von 136.000 Kronen erhalten. Laut den Daten von Nettavisen wurden die betreffenden Modelle im fraglichen Zeitraum etwa 10.000 Mal verkauft. Dies bedeutet, dass zukünftige Gerichtsurteile für Tesla wesentlich teurer werden könnten, obwohl unklar bleibt, wie viele Kunden dank des Urteils tatsächlich Auszahlungen erhalten werden.
Falls Tesla keine Berufung einlegt, hat das Unternehmen für eine Auszahlung der Entschädigungen bis zum 31. Mai Zeit.
Der US-Autobauer sieht sich außerdem mit einer Sammelklage in den USA konfrontiert, die sich auf langsamere Ladegeschwindigkeiten bei älteren Modellen bezieht. Eine im US-Bundesstaat Kalifornien eingereichte Klage wirft dem Unternehmen von Elon Musk Betrug vor und behauptet, dass Tesla mit dem Software-Update den Rückruf oder den Austausch von Batterien, von denen das Unternehmen wusste, dass sie defekt waren, vermeiden wollte. In der Klage heißt es:
"Unter dem Deckmantel der 'Sicherheit' und der Erhöhung der 'Langlebigkeit' der Batterien dieser Fahrzeugklasse hat Tesla seine Software in betrügerischer Absicht manipuliert, um seiner Verantwortung und rechtlichen Verpflichtungen gegenüber den Kunden, die Batterien der Fahrzeugklasse zu reparieren oder auszutauschen, aus dem Weg zu gehen."
Zudem wird betont, dass das Unternehmen seine Kunden über die Mängel nicht informiert hat.
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