Insgesamt schrumpfte der deutsche Pkw-Markt im Corona-Jahr 2020 um ein Fünftel auf 2,9 Millionen Fahrzeuge.
Nach Auskunft des Sprechers des Verbandes der deutschen Automobilindustrie (VDA), Eckehart Rotter, entspricht der Januar mit 169.800 Pkw in Deutschland zugelassenen Fahrzeugen einem Rückgang von 31 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Rotter zu RT DE:
"Gründe dafür waren unter anderem die pandemiebedingt geschlossenen Autohäuser sowie der Mehrwertsteuersatz, der nach der auf sechs Monate befristeten Senkung zum Jahreswechsel wieder auf 19 Prozent erhöht wurde."
Letzteres führte zu einem Vorzieheffekt und einem damit verbundenen hohen Neuzulassungsniveau im Dezember. Die Neuzulassungen von Elektro-Pkw stiegen im Januar um 129 Prozent auf 36.900 Einheiten. Damit erreichten E-Pkw einen Anteil von 21,7 Prozent am Gesamtmarkt. Während die rein batterieelektrischen Pkw (BEV) um 118 Prozent zulegten, stiegen die Neuzulassungen von Plug-In-Hybriden (PHEV) um 138 Prozent.
Im Januar gingen demnach bei den deutschen Pkw-Herstellern 39 Prozent weniger Bestellungen aus dem Inland ein. Deutlich besser lief es im Auslandsgeschäft: Hier verbuchten die deutschen Hersteller einen Orderzuwachs von einem Prozent. Insgesamt lagen damit die Auftragseingänge im abgelaufenen Monat knapp 5 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Eckehart Rotter:
"Im Januar liefen 262.800 Pkw von den Bändern der Automobilfabriken in Deutschland; das waren rund 23 Prozent. Hier spielten neben der geringeren Zahl an Arbeitstagen vor allem Lieferengpässe bei Halbleitern eine Rolle. Ähnlich wie die Produktion entwickelte sich der Export."
Im Januar wurden 204.100 Pkw an Kunden in aller Welt ausgeliefert (-19 Prozent).
Bei den Elektro-Pkw (BEV und PHEV) haben die deutschen Hersteller ihre Produktionskapazitäten massiv ausgebaut: Im Jahr 2020 sind mehr als ein Viertel aller weltweit produzierten Elektro-Pkw von Montagebändern deutscher Hersteller gelaufen.
Insgesamt verdoppelten die deutschen OEM ihre globale Fertigung auf 866.000 Elektro-Pkw (ein Plus von 112 Prozent). Mit 428.000 Einheiten (121 Prozent mehr) entfiel rund die Hälfte davon auf die Produktion in Deutschland, wovon wiederum 62 Prozent in den Export gingen. Bei rein batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) betrug die Exportquote sogar 68 Prozent. Für das laufende Jahr prognostiziert der Verband der Automobilindustrie einen Anstieg um acht Prozent auf 3,15 Millionen Einheiten. Allerdings würde die Pkw-Nachfrage weit unter den knapp 3,5 Millionen Fahrzeugen von 2017 bis 2019 liegen.
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