Der Energieriese BP verlor im vergangenen Jahr 5,7 Milliarden US-Dollar. Im Jahr davor verzeichnete er noch einen Gewinn ihn Höhe von zehn Milliarden US-Dollar. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Diese Entwicklung ist deutlich schlimmer als die Prognosen der Analysten, die für das Gesamtjahr einen Nettoverlust von 4,8 Milliarden US-Dollar für BP prognostizierten.
Trotz der teilweisen Erholung des Ölmarktes in der zweiten Jahreshälfte blieben auch die Ergebnisse von BP für das letzte Quartal hinter den Erwartungen der Analysten zurück. In den letzten drei Monaten des Jahres 2020 erzielte BP einen Nettogewinn von 115 Millionen US-Dollar, verglichen mit 2,57 Milliarden US-Dollar im Jahr zuvor. Obwohl sich der Wert im Vergleich zum vorigen Quartal leicht verbesserte, lag er immer noch hinter den Markterwartungen von 285 bis 440 Millionen US-Dollar. Finanzvorstand Murray Auchincloss bedauerte:
"Diese Ergebnisse spiegeln ein wirklich hartes Quartal wider."
BP teilte mit, dass die Verluste durch niedrigere Öl- und Gaspreise, signifikante Explorationsabschreibungen, Raffineriemargen und eine gedrückte Nachfrage verursacht worden waren. Dennoch rechnet das Unternehmen aufgrund der Erholung der Ölnachfrage mit "viel besseren Tagen für uns alle im Jahr 2021".
Der Optimismus von BP für dieses Jahr wird jedoch nicht von der Internationalen Energieagentur (IEA) und der Allianz der globalen Ölproduzenten, der Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC), geteilt. Letzten Monat senkte die IEA ihre Prognose für die globale Ölnachfrage im Jahr 2021 um 0,3 Millionen Barrel, während die OPEC und verbündete Produzenten immer noch Millionen von Barrel Rohöl zurückhalten.
Die Aktien von BP fielen in London um mehr als drei Prozent und im Vorbörsenhandel in den USA um mehr als vier Prozent, nachdem das Unternehmen seine Finanzergebnisse veröffentlicht hatte. Auf dem Höhepunkt des COVID-19-Ausbruchs hatte sich der Aktienkurs des Unternehmens fast halbiert, konnte sich seitdem aber wieder erholen.
Mehr zum Thema - Saudische Finanzreserven schwinden aufgrund von Coronavirus-Pandemie und Ölmarkt-Kollaps