Der US-Dollar könnte den Sanktionen Washingtons zum Opfer fallen. Die Politik der USA zwingt globale Akteure dazu, den US-Dollar aufzugeben und im Handel auf nationale Währungen umzusteigen. Darauf wies die russische Zentralbank hin. Der stellvertretende Vorsitzende der Bank Alexei Sabotkin erklärte laut russische Medien am Mittwoch:
"Die aktive Nutzung des Sanktionsregimes durch die US-Regierung in den letzten Jahren ist etwas, das die Zuverlässigkeit des US-Dollars als Spar- und Zahlungsmittel ernsthaft untergräbt."
Der Beamte merkte an, dass dies im Laufe der Jahre zu einer Reduzierung der Verwendung der US-Währung führen wird. Man erwarte nicht, dass die USA ihre Sanktionsrhetorik ändern werden. Man könne aber beobachten, dass immer mehr Länder sich dazu entscheiden, in nationalen Währungen Handel zu treiben, fügte er hinzu.
Russland fordert seine Partner seit langem auf, US-Dollar freie Zahlungen zu fördern. Während des Gipfeltreffens der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) im vergangenen Monat sagte der russische Premierminister Michail Mischustin, dass die Mitgliedsstaaten vom US-Dollar unabhängige Verrechnungsmechanismen entwickeln und den Handel in nationalen Währungen ausweiten sollten.
Während der US-Dollar lange Zeit die führende Währung im internationalen Zahlungsverkehr war, wurde er kürzlich zum ersten Mal seit sieben Jahren vom Euro überholt. Laut Daten von SWIFT wurden im Oktober 37,8 Prozent der Geldtransfers in dem System in Euro abgewickelt, während der Anteil der Transaktionen in US-Dollar auf 37,6 Prozent fiel.
Mehr zum Thema - Wird der digitale Euro das Bargeld als Zahlungsmittel noch in diesem Jahrzehnt ablösen?