Gazprom und Ankara diskutieren Nutzung von TurkStream für Gaslieferungen nach Europa

Russland könnte sein Gas über die zweite TurkStream-Pipeline nach Europa exportieren, falls die Nachfrage vorhanden ist. Dies teilte die Chefin der Exportabteilung des staatlichen Energiekonzerns Gazprom mit. Gespräche mit der türkischen Seite finden bereits statt.

Der russische Energiekonzern Gazprom und seine türkischen Partner führen derzeit Gespräche darüber, wie die TurkStream-Pipeline für Lieferungen auf den europäischen Markt genutzt werden könnte. Dies teilte Elena Burmistrowa mit, Geschäftsführerin der Exportabteilung der russischen Gazprom Holding.

"Wir befinden uns derzeit in Gesprächen mit unseren türkischen Kollegen", sagte sie auf einer Konferenz mit Investmentbanken auf die Frage, wie die Pipeline für Lieferungen nach Europa genutzt werden soll.

Zuvor hatte Burmistrowa mitgeteilt, dass Gazprom erwägen könnte, einen Teil des Gases durch TurkStream weiter nach Europa zu liefern, unter der Bedingung, dass die Nachfrage nach Gas im Land weiter sinkt. Die Gaseinkäufe in der Türkei sind seit dem Jahr 2019 unter anderem aufgrund steigender Lieferungen von verflüssigtem Erdgas deutlich zurückgegangen.

Im Allgemeinen seien die Prognosen über den Gasverbrauch in der Türkei jedoch optimistisch, betonte sie damals. Das beste Jahr für Gazprom in der Türkei war 2017, als das russische Unternehmen rund 29 Milliarden Kubikmeter Erdgas in das Land lieferte und es damit zum zweitgrößten Markt nach Deutschland machte.

Die kommerziellen Gaslieferungen über die TurkStream-Pipeline starteten am 1. Januar 2020. Die Präsidenten Russlands und der Türkei hielten am 8. Januar in Istanbul die offizielle Eröffnungszeremonie der TurkStream ab.

Die Durchsatzkapazität der 930 Kilometer langen Gaspipeline beträgt 31,5 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr. Die erste Pipeline mit einer Kapazität von 15,75 Milliarden Kubikmetern Gas ist für die Verbraucher in der Türkei und die zweite für süd- und südosteuropäische Staaten bestimmt.

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