Investitionsguru Rogers: Corona-Reaktion vieler Länder schadet Wirtschaft mehr als Pandemie selbst

Die Überreaktionen von Politikern haben die Situation in der Corona-Krise zusätzlich verschärft, so der weltbekannte US-amerikanische Investor Jim Rogers. Dieser sprach kürzlich bei einem in Russland abgehaltenen virtuellen Investitionsforum.

In diesem Jahr findet das 12. alljährliche Russia Calling-Investitionsforum in Moskau aufgrund der Pandemie online statt. Der weltbekannte Investitionsguru Jim Rogers nahm an einer der Veranstaltungen teil. Auf die Frage, ob er in der aktuellen Corona-Krise Parallelen zu früheren Finanzkrisen sehe, sagte der Investor:

Dies ist wahrscheinlich die schlimmste Krise, die ich in meinem Leben gesehen habe, denn alles ist zusammengebrochen. Politiker und Medien haben meiner Ansicht nach alle überreagiert, und alles wurde geschlossen. Wir hatten in der Geschichte viele Epidemien, aber nie zuvor schloss man McDonalds-Restaurants, nie zuvor schloss man alle Fluggesellschaften.

Rogers fügte hinzu, dass diese Überreaktionen viele Volkswirtschaften und das Leben vieler Menschen ruiniert habe. Der Investor ist der Ansicht, dass sich die gegenwärtige Krise deutlich von vorherigen Krisen unterscheidet, da noch niemals zuvor in der Geschichte Regierungen derartige Mengen an Geldern ausgaben, druckten oder verliehen. Die gegenwärtige Situation möge zwar gut für die Märkte sein, aufgrund der explodierenden Schulden sei sie jedoch für die Zukunft eher negativ zu bewerten. Rogers riet den Teilnehmern des Forums:

Ich warne Sie alle! Es ist elf Jahre her, dass wir eine ernsthafte Baisse hatten. Und ich nehme an, dass vielleicht das nächste Mal, wenn wir eine ernsthafte Baisse haben, es die schlimmste in meinem Leben sein wird.

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