Sony und Chiphersteller Kioxia wollen Lieferung an Huawei wieder aufnehmen

Die Unternehmen Sony und Kioxia haben in Washington Berichten zufolge eine Erlaubnis zum Handel mit dem chinesischen Telekommunikationskonzern Huawei beantragt. Aufgrund der US-Sanktionen gegen Huawei verbuchen die beiden Konzerne große Verluste.

Angesichts massiver Verluste aufgrund der weitreichenden US-Sanktionen gegen Huawei haben die japanischen Zulieferer Sony und Kioxia Berichten zufolge eine US-Lizenz beantragt, um weiterhin mit dem chinesischen Technikkonzern Geschäfte machen zu können.

Die beiden Unternehmen hätten noch keine Genehmigung von den US-Behörden erhalten, berichtete die Zeitung Nikkei am Sonntag, ohne näher darauf einzugehen, wann die Anträge eingereicht wurden.

Sollten sie die Lizenz nicht erhalten, werden sich beide Unternehmen gezwungen sehen, die Lücken in den Lieferketten, die durch den Verlust der Verkäufe an den chinesischen Hersteller von Telekommunikationsausrüstung entstanden sind, anderweitig zu füllen. Huawei ist mit rund 20 Prozent Verkaufsvolumen nach Apple der zweitgrößte Käufer von Sonys Bildsensoren für Smartphones. Der Verlust eines so großen Kunden würde die pandemiebedingten Folgen für Sony weiter verschärfen, dessen Bildsensor-Abteilung hart getroffen wurde.

Im vergangenen Monat warnte Kioxia, zuvor bekannt als Toshiba Memory Holdings und heute weltweit zweitgrößter Hersteller von Flash-Speicherchips, dass die US-Sanktionen gegen Huawei zu einer Angebotsschwemme auf dem Speicherchip-Markt führen und die Preise drücken könnten.

Später im September gab Kioxia bekannt, dass es seinen seit langem erwarteten Börsengang zurückstelle, von dem erwartet wurde, dass er in diesem Jahr der größte an der Tokioter Börse werden würde. Der Hersteller erwähnte zwar die Problematik um Huawei in seiner Erklärung nicht, verkündete jedoch, dass die Entscheidung auf die durch die Pandemie verursachte Volatilität des Aktienmarktes zurückzuführen sei.

Sony und Kioxia lehnten es ab, die Nachrichten gegenüber Reuters zu kommentieren. Die Unternehmen sind bei weitem nicht die ersten auf der langen Liste von Huawei-Lieferanten, die die US-Bestimmungen, wonach mit US-Technologie hergestellte Produkte nur unter einer speziellen Lizenz an Huawei verkauft werden können, zu umgehen. Berichten zufolge soll der Chiphersteller Intel bereits im September eine solche Erlaubnis von der US-Regierung erhalten haben. Man vermutet, dass weitere Technologieunternehmen wie Samsung, SK Hynix, Qualcomm und Chinas Top-Chiphersteller SMIC ebenfalls auf die Genehmigung warten.

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