Wirtschaft

Aktien des führenden chinesischen Chipherstellers SMIC stürzen nach Androhung von US-Sanktionen ab

Die Aktienkurse von Chinas größtem Halbleiterhersteller SMIC sind stark gefallen. Berichten zufolge will Washington den Technologieverkauf an das Unternehmen einschränken. Grund ist ein angebliches Risiko, dass die Produktion vom Militär genutzt werde.
Aktien des führenden chinesischen Chipherstellers SMIC stürzen nach Androhung von US-Sanktionen abQuelle: Reuters © Erik De Castro

Die in Shanghai notierten Aktien des führenden chinesischen Chipherstellers SMIC fielen am Montag um bis zu sieben Prozent, während die in Hongkong gehandelten Aktien um fast fünf Prozent nachgaben.

Laut Medienberichten erfolgte der Kurssturz, nachdem bekannt wurde, dass SMIC-Lieferanten für bestimmte Ausrüstungen eine spezielle Exportlizenz benötigen werden, falls die US-Regierung den Technologieverkauf an das Unternehmen einschränken sollte.

In den Berichten wurde ein Schreiben des US-Handelsministeriums an Unternehmen zitiert, in dem es hieß, dass die an den chinesischen Chiphersteller verkauften Lieferungen ein inakzeptables Risiko darstellten, für militärische Endzwecke abgezweigt zu werden.

Das Unternehmen bestreitet jegliche Verbindungen zum chinesischen Militär und erklärte, dass es die Medienberichte wahrgenommen, aber keine offizielle Mitteilung über die sich abzeichnenden Beschränkungen erhalten habe. Das Unternehmen riet Investoren und Aktionären, Vorsicht walten zu lassen.

Nachdem berichtet wurde, dass einem weiteren chinesischen Technologieunternehmen neue US-Sanktionen drohen, schrieb die Zeitung Global Times einen Leitartikel, in dem es hieß, dass China einer "High-Tech-Unterdrückung unter der Führung der USA" gegenüberstehe. Peking müsse sich auf einen "neuen langen Technologie-Marsch" einstellen und seine Abhängigkeit in dem Schlüsselsektor angesichts der US-Beschränkungen für SMIC beenden.

Die berichteten Maßnahmen, die auf Chinas größten Chiphersteller abzielen, sollen kein vollständiges Verbot darstellen, wie dies bei Huawei und einigen anderen chinesischen Unternehmen der Fall war, die auf der sogenannten "Entity List" der USA stehen.

Analysten stellten jedoch fest, dass noch immer unklar sei, wie die Beschränkungen umgesetzt werden könnten. Sie warnten davor, dass das Unternehmen möglicherweise von wichtigen Software- und Chipherstellern in den USA völlig abgeschnitten und mehrere Rückschläge erleiden könnte. David Roche, Präsident von Independent Strategy, sagte am Montag gegenüber CNBC:

Es trifft genau den Kern von Chinas Fähigkeit, im Technologiebereich autonom zu sein.

Der Schritt erfolgte vor dem Hintergrund eines umfassenderen Drucks der USA auf chinesische Technologieunternehmen und zunehmender politischer und wirtschaftlicher Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt.

TikTok und WeChat, zwei beliebte chinesische Social-Media-Anwendungen, stehen in den USA kurz vor einem vollständigen Verbot. In dem Bestreben, sich auf dem US-Markt mit Millionen Nutzern zu behaupten, versucht TikTok, einen Vertrag mit den US-Unternehmen Oracle und Walmart abzuschließen und ihnen einen 20-prozentigen Anteil an der Video-Sharing-App zu verkaufen.

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