Indien ist bestrebt, seine Einfuhren von Kokskohle, Anthrazit und Kohlestaub aus Russland deutlich zu erhöhen. Das berichtete die russische Wirtschaftszeitung Kommersant am Montag. Laut deren Quellen soll der stellvertretende russische Energieminister Anatoli Janowski gesagt haben, dass das Thema bereits mit dem indischen Stahlministerium besprochen worden sei.
Das Ministerium sei der Ansicht, dass Russland die verhandelten Mengen werde liefern können. Die russischen Exporte seien zudem "ziemlich wettbewerbsfähig" gegenüber Kohle aus Australien.
Basierend auf dem Kokskohlepreis vom Juli von rund 113 US-Dollar pro Tonne wird Indien für die Importe von 40 Millionen Tonnen rund 4,5 Milliarden US-Dollar bezahlen müssen.
Russland exportiert derzeit weniger als eine Million Tonnen Hüttenkohle nach Indien, während seine Gesamtexporte dieser Ressource bei etwa 46 Millionen Tonnen liegen. Somit könnte Indien fast die gesamten russischen Exporte dieses für die Primärstahlerzeugung lebenswichtigen Brennstoffs auf sich vereinen und zu einem der größten Märkte für russische Kohleproduzenten werden.
Eine Quelle aus der russischen Kohleindustrie teilte gegenüber Kommersant mit, dass Neu-Delhi die Stahlproduktion steigern wolle, jedoch über keine eigene metallurgische Kohle verfüge. Eine robuste Expansion der Stahlproduktion würde das Land bis ins Jahr 2025 vor China zum größten Importeur von Kokskohle machen, prognostizierte Fitch Solutions im vergangenen Jahr.
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