In einer Mitteilung der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde, die am Dienstag auf einer Webseite der US-Regierung veröffentlicht wurde, heißt es, dass in Hongkong hergestellte und in die Vereinigten Staaten versandte Produkte ordnungsgemäß gekennzeichnet werden müssen, um "anzuzeigen, dass ihr Ursprung 'China' ist". Die Regel wird auf Waren angewandt, die nach dem 25. September "in ein Lager kommen oder dieses verlassen".
Auf Importe, die nach diesem Datum nicht mit dem erforderlichen Etikett versehen sind, wird ein zusätzlicher Zoll von zehn Prozent erhoben.
Die Entscheidung erfolgte, da Hongkong von den USA nicht mehr als vom chinesischen Festland autonom behandelt wird, nachdem Peking sein sogenanntes nationales Sicherheitsgesetz verabschiedete. Nachdem das Gesetz in Kraft trat, entzog US-Präsident Donald Trump der ehemaligen britischen Kolonie ihren Sonderstatus, was bedeutete, dass Hongkong seine privilegierte Stellung im Geschäftsverkehr mit den USA verlor.
Die Maßnahme führte dazu, dass Hongkonger Exporteure nun die gleichen Zölle zahlen müssen wie Exporteure im chinesischen Festland.
Da sich die zweite Phase des Handelsabkommens zwischen den USA und China noch in der Schwebe befindet, unterliegen chinesische Waren im Wert von rund 550 Milliarden US-Dollar derzeit US-Handelszöllen. Die Hinzufügung von in Hongkong hergestellten Produkten würde diese Zahl jedoch nicht wesentlich erhöhen, da die Region hauptsächlich der Wiederausfuhr von Waren dient und es nur wenige direkte Exporte von Hongkong in die USA gibt. Laut Berechnungen der US-Regierung beliefen sich die Exporte Hongkongs in die USA in der ersten Hälfte des Jahres 2020 auf rund sechs Milliarden US-Dollar, während sich die Zahl für das Gesamtjahr 2019 auf 4,7 Milliarden US-Dollar belief.
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