Nokia bringt 5G-Software-Update auf den Markt – Bau neuer Masten angeblich unnötig

In einem Schritt, der das Unternehmen als Spitzenreiter im zukünftigen Kampf um 5G positionieren könnte, hat Nokia eine Software eingeführt, die es den derzeitigen Mobilfunkbetreibern angeblich ermöglicht, ihre 4G-Stationen aufzurüsten, ohne die Installation neuer Hardware.

Eine neue Software, die das finnische Telekommunikationsunternehmen Nokia auf den Markt bringt, bietet derzeitigen Anbietern angeblich die Möglichkeit, von 4G auf 5G aufzurüsten, ohne neue Masten oder Hardware installieren zu müssen. Die Entwicklung, die sich als Schlüssel zur Unterstützung des Konkurrenzkampfes der Firma mit Huawei und Ericsson um die 5G-Dominanz erweisen könnte, wurde am Dienstag angekündigt.

In einer Erklärung sagte der einstmals weltweit führende Anbieter von Mobilfunktechnologie, die Lösung werde "die Einführung von 5G erheblich erleichtern" und dazu beitragen, "kostspielige und störende Besuche vor Ort zu vermeiden". Das Software-Upgrade wurde für rund eine Million Rundfunkstationen sofort verfügbar gemacht.

Wie funktioniert es? Durch einen Prozess namens "Spectrum Refarming", bei dem bisherige Frequenzen für neuere Technologien genutzt werden. In der Vergangenheit wurde dies sowohl beim Übergang von 2G auf 3G als auch von 3G auf 4G erreicht.

Die Ankündigung erfolgte nur einige Stunden, bevor der britische Premierminister Boris Johnson den chinesischen Telekommunikationsriesen Huawei faktisch aus dem 5G-Netz seines Landes verbannte, indem er britischen Firmen den Kauf von Huawei-5G-Komponenten verbot und sie aufforderte, alle bereits vorhandenen Komponenten bis 2027 zu entfernen.

Die neue Entwicklung von Nokia könnte dazu beitragen, die Bedenken hinsichtlich der Technologie zu zerstreuen. Zu Beginn der Corona-Pandemie waren 5G-Türme in mehreren westlichen Ländern Gegenstand von Brandstiftung und Sabotage inmitten unbegründeter Gerüchte, dass diese Technologie in irgendeiner Weise für die Verbreitung des Coronavirus verantwortlich sei.

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