Neue Seidenstraße auf Stahlrädern: China startet neue Güterzugstrecke nach Europa

China baut seine Schienengüterverbindungen nach Europa im Rahmen seines Projekts der Neuen Seidenstraße weiter aus. Aktuell existieren bereits 20 Strecken, auf denen seit Jahresbeginn 194 Güterzüge unterwegs sind. Mehr als 140 Länder sind an dem Projekt beteiligt.

Ein Güterzug hat Hefei, die Hauptstadt der chinesischen Provinz Anhui, am Samstag mit 82 Containern beladen in Richtung Tiburg in den Niederlanden verlassen. Die Strecke ist Teil des ehrgeizigen "One Belt, One Road"-Projekts Chinas, das auch als die Neue Seidenstraße bekannt ist.

Anlässlich der Inbetriebnahme der neuen Schienengüterverbindung zwischen den beiden Städten wird der Zug etwa 15 Tage brauchen, bevor er an seinem Ziel ankommt, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua.

Der China-Europa-Güterzugdienst verzeichnet heute 20 Strecken, die Hefei mit acht Ländern, darunter Deutschland, Polen, Finnland, die Niederlande und Russland, verbinden. Statistiken zeigten, dass in diesem Jahr bisher insgesamt 194 Güterzüge aus Hefei nach Europa gestartet sind.

Der im Jahr 2011 eingeführte Schienentransportdienst zwischen China und Europa gilt als wichtiger Teil der Initiative der Neuen Seidenstraße zur Förderung des Handels unter den am Programm teilnehmenden Ländern. Das ehrgeizige, mehrere Billionen US-Dollar schwere Projekt wurde im Jahr 2013 vom chinesischen Präsidenten Xi Jinping verkündet.

Seitdem schlossen sich mehr als 140 Länder und internationale Organisationen dem gemeinsamen Aufbau des Projekts an.

Ziel der Neuen Seidenstraße ist es, die Verbindung und Zusammenarbeit zwischen Ostasien, Europa und Ostafrika zu fördern. Laut Expertenschätzungen wird es den Welthandel deutlich ankurbeln und die Kosten für den Warenumschlag für die beteiligten Länder halbieren.

Mehr zum Thema - Frieden durch Handel und Entwicklung? Was steht hinter Chinas ehrgeizigem Seidenstraßen-Megaprojekt?