Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) und verbündete Ölproduzenten, angeführt von Russland, haben sich im sogenannten OPEC+-Format darauf geeinigt, die Rekordkürzungen der Ölproduktion bis Ende Juli zu verlängern. Das teilte Russlands Energieminister Alexandr Nowak mit. Nach einer Online-Konferenz der 13 Mitglieder des Bündnisses und 10 Nicht-OPEC-Staaten erklärte er:
Die OPEC+ hat beschlossen, die Kürzungen der Ölproduktion von 9,7 Millionen Barrel pro Tag für Juli beizubehalten.
Die OPEC+ hatte ursprünglich im April vereinbart, die Förderung für Mai und Juni um 9,7 Millionen Barrel pro Tag zu kürzen. Dies sollte die Preise stabilisieren, die aufgrund der Corona-Krise erheblich eingebrochen waren. Die Kürzungen sollten von Juli bis Dezember auf 7,7 Millionen Barrel pro Tag zurückgehen, für Juli bleiben die Bedingungen der Vereinbarung jedoch unverändert.
Einer der Gründe für die Verlängerung des Abkommens seien die übermäßigen Ölreserven, obwohl in naher Zukunft Versorgungsengpässe zu erwarten seien, so der Minister. Mexiko, das Produktionskürzungen zuvor zögerlich gegenüberstand, verbleibt weiterhin in dem Abkommen.
Während der Online-Konferenz der größten Akteure auf dem Ölmarkt wurde laut dem aserbaidschanischen Energieministerium außerdem beschlossen, dass Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait und der Oman die Ölproduktion im Juli zusätzlich um 1,2 Millionen Barrel pro Tag reduzieren werden. Länder wie der Irak und Nigeria, die die Förderquoten im Mai und Juni überschritten hatten, wurden angewiesen, dies durch zusätzliche Kürzungen zwischen Juli und September zu kompensieren. Russland beabsichtigt, seine Verpflichtungen im Juni zu 100 Prozent zu erfüllen, wobei alle Ölgesellschaften des Landes den Kürzungen zustimmten, so Nowak.
Die Verlängerung der Vereinbarung zur Förderkürzung bis Ende Juli soll es ermöglichen, Risiken zu reduzieren und die gefüllten Ölreserven zu verringern. Der russische Minister fügte hinzu, dass der Markt positiv auf den OPEC+-Deal reagiere.
Der de facto Chef der OPEC, Prinz Abdulaziz bin Salman und Energieminister von Saudi-Arabien, sagte, seinen Kollegen während der Online-Konferenz:
Die Nachfrage kehrt zurück, da große ölverbrauchende Volkswirtschaften aus dem Pandemielockdown herauskommen. Aber wir sind noch nicht über den Berg. Sie Herausforderungen, die vor uns liegen, bleiben bestehen.
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