Mit 15,98 US-Dollar kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent erstmals seit dem Jahr 1999 weniger als 16 Dollar. Später erholte sich der Kurs etwas und lag bei 16,64 US-Dollar. Der Preisrückgang beträgt aber noch immer knapp 14 Prozent. Mitte April kostete ein Barrel der Marke Brent noch rund 30 US-Dollar. Das Ende des Terminkontrakts mit der kürzesten Laufzeit rückt näher, was den Druck auf die Preise für die Nordseesorte weiter erhöht.
Zum Wochenauftakt stand vor allem der Markt für die US-amerikanische Sorte West Texas Intermediate (WTI) im Fokus. Dort hatte ein sogenannter Kontraktwechsel für historische Marktverwerfungen gesorgt. Der Preis für den Terminkontrakt für die Lieferung im Mai rutschte am Montag deutlich ins Minus.
Dies bedeutet, dass die Händler den Käufern für die Abnahme des Öls Geld bezahlen mussten. Grund dafür war, dass es derzeit in den USA wegen der gesunkenen Nachfrage kaum noch Lagermöglichkeiten für Öl gibt. Vor der US-Westküste liegen mehrere voll beladene Tanker.
Inzwischen ist der WTI-Mai-Kontrakt ausgelaufen. Auch der Juni-Kontrakt gab am Mittwoch nach heftigen Verlusten zum Wochenauftakt weiter nach. Zuletzt viel der Preis um 59 Cent beziehungsweise rund fünf Prozent auf 10,98 US-Dollar.
Der globale Ölmarkt musste in den letzten Monaten schwere Schläge einstecken. Dazu trugen der pandemiebedingte Nachfrageeinbruch sowie Meinungsverschiedenheiten bei der Ölförderung zwischen Saudi-Arabien und Russland bei. Historische Tiefststände beim Ölpreis waren die Folge. Der Streit zwischen den Staaten der OPEC+ wurde inzwischen beigelegt. Alle Seiten erklärten sich bereit, die Produktion zu beschränken, um den Ölmarkt zu stabilisieren.
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