Binnenmarkt vor Zusammenbruch: Die EU braucht nach Pandemie 1,5 Billionen Euro für Wiederaufbau

Die Europäische Union wird rund 1,5 Billionen Euro für den Wiederaufbau nach der COVID-19-Krise brauchen. Das sagte EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Paolo Gentiloni. Er warnte zudem vor einem Einbruch der Wirtschaftsleistung im Jahr 2020 von 7,5 Prozent.

Im Vorfeld der Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs der EU, die am Donnerstag stattfinden soll, hat EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Paolo Gentiloni über die Aussichten der EU in der Krise sowie über mögliche Wege zu deren Bewältigung gesprochen.

Gentiloni sagte, die aktuelle Krise sei die schlimmste in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Dennoch ist er nicht der Meinung, dass die EU an der Corona-Krise scheitern wird. Zu Beginn der Krise habe es Probleme mit der Koordinierung gegeben, meinte er in einem Spiegel-Interview. Gentiloni zufolge müsse man jetzt vermeiden, die Ungleichheiten innerhalb der EU nach der Krise noch zu vergrößern.

Gentiloni lehnte die Schaffung von Corona-Bonds ab, die von südeuropäischen Ländern für den Wiederaufbau nach der Krise gefordert wurde. Stattdessen brauche Europa ein gemeinsames Instrument, um den Wiederaufbau der Wirtschaft zu finanzieren. Ohne dies riskiere man, dass die Unterschiede zwischen den EU-Mitgliedsstaaten zu groß würden und zu einem Zusammenbruch der Union führen könnten. Der EU-Kommissar meinte, dass dieses Instrument großzügig gestaltet und schnell zur Verfügung gestellt werden müsse.

Wir können mit dem Wiederaufbau nicht warten, bis das Virus Frieden mit uns schließt. Der Wiederaufbau muss jetzt starten, im Frühjahr, im Sommer.

Ein Weg zur Erreichung dieser Ziele sei das mehrjährige EU-Rahmenbudget, fügte Gentiloni hinzu.

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