Am 7. April hat die Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) in Genf ihre jüngsten Statistiken in Bezug auf die weltweiten Patentanmeldungen veröffentlicht. Seit dem Jahr 1978 lagen die Vereinigten Staaten weltweit beim Ranking der Patentanmeldungen ununterbrochen an der Spitze. Doch im zurückliegenden Jahr überholte China erstmals die USA bei dieser Kenngröße für Innovationskraft.
Wie der WIPO-Generaldirektor Francis Gurry sagte, unterstreiche der rasante Aufstieg Chinas zum führenden Anmelder die Verschiebung des Innovationsschwerpunkts nach Osten. Mehr als die Hälfte aller Patentanmeldungen entfielen inzwischen auf Asien.
Laut WIPO-Statistiken belegte Deutschland im Jahr 2019 mit 19.350 Anmeldungen den vierten Platz im Ranking – hinter China, den USA und Japan. Unter den Ländern mit besonders vielen Anmeldungen waren Deutschland und die Niederlande die beiden einzigen mit einem Rückgang. Auch wenn die Bundesrepublik bei den technischen Innovationen leicht an Boden verlor, lag das Land bei der Anmeldung von zu schützenden Designs dennoch weiterhin weltweit vorn. Die Türkei fand sich mit einem deutlichen Anstieg von 46 Prozent erstmals unter den 15 Staaten mit den meisten Patentanmeldungen wieder.
Aufgeteilt nach Technologiefeldern betrafen – den WIPO-Statistiken zufolge – die meisten Patentanmeldungen die Computertechnologie, gefolgt von digitaler Kommunikation und Elektromaschinenbau. Bei der Rangfolge nach Firmen ragte im Jahr 2019 der chinesische Telekommunikationskonzern Huawei mit 4.440 Patentanmeldungen heraus. Mitsubishi, Samsung und Qualcomm landeten auf den folgenden Plätzen. Mit fast 1.700 Patentanmeldungen belegte Bosch den neunten Platz im Ranking und war zugleich das einzige deutsche Unternehmen unter den Top Ten.
Patente werden für neuartige Produkte, Prozesse oder neue technische Lösungen erteilt. Allein der Patentanmelder darf anschließend den kommerziellen Nutzen aus seiner Erfindung ziehen. In der Regel gilt dieser Schutz geistigen Eigentums für 20 Jahre. (dpa)
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