Mikrochirurgie im Aquarium: Spanische Tierärzte operieren Seepferdchen wegen Bruttaschenvorfalls

Spanische Tierärzte haben einem männlichen Seepferdchen das Leben gerettet. Mit einem mikrochirurgischen Eingriff konnten die Veterinäre von Oceanogràfic, dem größten Aquariumskomplex in Europa, die Bruttasche des kleinen Fisches nach einem Prolaps wieder einrenken.

Im Unterschied zu den meisten anderen Fischarten werden bei Seepferdchen die Männchen trächtig. Bei dem Geschlechtsakt spritzen die Weibchen je nach Spezies mehrere hundert Eier in die Bruttasche der Männchen ein. Nach der Brutzeit, die bis zu 45 Tage dauern kann, stoßen die Männchen dann die jungen Fische aus dieser speziellen Bauchtasche aus. Der Geburtsvorgang nimmt mehrere Stunden in Anspruch. Wegen der Muskelanstrengung kann die Bruttasche vorfallen, indem sie sich umstülpt, ähnlich wie eine Socke. In solchem Fall kann sie theoretisch wieder eingerenkt werden.

Gerade das haben die Tierärzte von Oceanogràfic in Valencia in der Praxis vollbracht. Nachdem die Aquarium-Wärter das lebensgefährliche Problem entdeckt hatten, wurde das Seepferdchen umgehend operiert. Die Veterinäre betäubten den kleinen Fisch, renkten ihm die Bruttasche ein und nähten die klaffende Öffnung zu. Der Patient überstand den Eingriff gut und kehrte in sein gewohntes Dasein zurück.

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