Am 22. November hat der norwegische Postdienst Posten Norge auf Youtube einen Werbeclip veröffentlicht, der von einer Liebesbeziehung zwischen einem Mann namens Harry und Santa Claus handelt. Die Werbung ist dem 50. Jahrestag der Entkriminalisierung der Homosexualität in Norwegen gewidmet. Auf Englisch heißt der Spot "When Harry met Santa", und ist somit eine Anspielung auf die bekannte Liebeskomödie "When Harry met Sally" aus dem Jahr 1989 – deren Titel auf Deutsch "Harry und Sally" lautet.
Das Video beginnt mit einer zufälligen Begegnung der Protagonisten im Haus von Harry. Der Hausbesitzer ertappt den Weihnachtsmann mit einem Geschenk in der Hand, woraufhin Santa Claus durch den Kamin verschwindet. Der Weihnachtsmann besucht Harry jahrein, jahraus und die beiden älteren Männer gewinnen einander allmählich lieb. Da die Trennung Harry jedes Mal sehr schmerzt, schreibt er Santa Claus eines Tages einen innigen Brief:
"Lieber Santa, alles, was ich mir zu Weihnachten wünsche, bis du."
Zu guter Letzt übernimmt der norwegische Postdienst an einem Heiligabend die Auslieferung der Geschenke, damit Harry und Santa mehr Zeit für einander haben können. Die Werbung endet mit einem intensiven Kuss.
Die Leiterin der Marketingabteilung von Posten Norge, Monica Solberg, teilte dem Nachrichtenportal LGBTQ Nation mit, die norwegische Post sei ein inklusives und diverses Unternehmen und wolle den 50. Jahrestag der Entkriminalisierung der Homosexualität mit dieser schönen Liebesgeschichte feiern.
"Im vorjährigen Spot war Santa über die norwegische Post verärgert, weil sie ihm das 'Geschäft' weggenommen hatte. Dieses Jahr freut sich Santa darüber, dass die norwegische Post für ihn einspringt, sodass er mit der Person, die er liebt, zusammen sein kann."
Der in mehreren sozialen Netzwerken veröffentlichte Clip verbreitete sich viral. Neben zahlreichen Views sammelte das Video kontroverse Kommentare für und gegen den homosexuellen Weihnachtsmann. Großen Zuspruch fand das Video offenbar vor allem in der LGBT-Szene.
Einige Nutzer meinten, die Idee an sich sei nicht neu. Es gab allerdings auch viele Gegner, die das Konzept schlecht fanden.
Nicht zuletzt kritisierten zahlreiche User, die norwegische Post habe mit diesem Werbespot die Bedeutung von Weihnachten ruiniert. Santa sei weder real noch homo – man sollte damit aufhören, den Weihnachtsmann zu sexualisieren.
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