Rette sich, wer kann: Millionen Spinnen fliehen vor Hochwasser in Australien

Die Ostküste Australiens ist mit dem schlimmsten Hochwasser seit Jahrzehnten konfrontiert. Tausende Einwohner suchen Rettung vor den Fluten, die auch der Tierwelt stark zusetzen. Videos aus den betroffenen Gebieten zeigen, wie Spinnen sich in Sicherheit bringen.

Tagelange Starkregen haben im australischen Bundesstaat New South Wales zu einem katastrophalen Hochwasser und der Evakuierung ganzer Ortschaften geführt. Seit dem Wochenende wurden vor allem nördlich von Sydney 18.000 Menschen in Sicherheit gebracht. Häuser, Straßen und Felder versanken in den Fluten. Obwohl bisher keine Todesfälle gemeldet wurden, wurden Hunderte Häuser beschädigt, zudem fielen in einigen der betroffenen Gebiete Telekommunikation und Strom aus. Viele der Betroffenen verloren alles. 

Die Naturgewalt schlug auch Millionen von Spinnen und Insekten in die Flucht. In den sozialen Medien wurden entsprechende Fotos und Videos geteilt. Einwohnern zufolge bekletterten die Gliederfüßer beinahe jede mögliche Anhöhe, um sich vor dem Hochwasser zu retten. Viele verglichen die Spinnenschwärme mit einem braunen Teppich.

Die Schwärme von Spinnen und Insekten schockierten die Einwohner, viele zeigten sich beängstigt.

Die Zeitung Guardian Australia schrieb unter Berufung auf Augenzeugen, dass die Spinnen unter anderem Hauswände und Zäune hinaufkrochen. Einer der Betroffenen fügte hinzu, auch Schlangen würden auf Bäume klettern, wenn das Wasser steigt.

Dr. Lizzy Lowe, Arachnologin beim unabhängigen Forschungsunternehmen Cesar Australia, rief die Betroffenen dazu auf, gegenüber den Not leidenden Spinnen und Insekten etwas Empathie an den Tag zu legen und keinesfalls zum Insektenspray zu greifen:

"Das sind einheimische Spezies, die ihr Bestes tun, um zu überleben."

Der Expertin zufolge werden die Spinnen nach dem Hochwasser wieder verschwinden. Sie unterstrich die Wichtigkeit dieser Insekten für die Umwelt. Falls es keine Spinnen mehr gebe, käme es zu Insektenplagen. Man solle sich um den Schutz der Spinnen genauso stark wie um den der Koalas bemühen, erklärte Lowe.

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