Die Nöte des Fernunterrichts: Russischer Student muss täglich auf Birke klettern, um online zu gehen

Als ob der Alltag in einem russischen Dorf nicht ohnehin schon eine Zumutung wäre, bereitete der pandemiebedingte Fernunterricht einem Studenten noch mehr Probleme. Denn wegen eines schwachen Internetsignals zu Hause kann er nun nur von einem Baum aus daran teilnehmen.

Der junge Blogger und Student des Omsker Instituts für Schiffsverkehr Alexei Dudoladow wandte sich in einem Video in seinem Instagram-Profil an den Gouverneur der Region und beschwerte sich bei diesem über eine schlechte Internetverbindung in seinem Dorf. So offenbarte Dudoladow, bei sich zu Hause lediglich über ein 2G-Netz zu verfügen, was keineswegs ausreiche, um mit seinen Dozenten online in Kontakt zu treten und an Zoom-Videokonferenzen teilzunehmen.

Der einzige Ort, an dem der Student Zugriff auf ein 3G-Netz erlangen könne, sei die Krone einer acht Meter hohen Birke in einem Wald rund 300 Meter von seinem Dorf entfernt. Dies war auch der Schauplatz von Dudoladows Video. In seiner Ansprache appellierte er an den Gouverneur im Namen aller Studierenden, die seit dem Beginn des Fernunterrichts mit demselben Problem konfrontiert sind, ihm bei der Lösung zu helfen. Es seien "keine Maitage" mehr draußen, sodass er seine Gesundheit riskieren müsse, um angemessen am Lernprozess teilzunehmen, sagte der Student. Das Video sammelte bereits mehr als 2.600 "Gefällt mir"-Bewertungen.

Dudoladow wurde vor allem durch seine TikTok-Videos und Livestreams von der oben erwähnten Birke aus im Internet bekannt. Darin brachte der Blogger seinen Followern das Dorfleben in Russland nahe und zeigte ihnen, wie er mit seinem Alltag zurechtkommt. Sein Instagram-Account hat inzwischen knapp 2.300 Abonnenten.

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