Der Zugführer steuerte die Bahn nach der letzten planmäßigen Fahrt an der Metro-Endstation De Akkers im niederländischen Vorort Spijkenisse von Rotterdam wie vorgesehen auf ein Abstellgleis. Aus zunächst ungeklärter Ursache stoppte der Zug jedoch nicht am Prellbock, sondern schoss darüber hinaus. Zum Stehen kam der Zug erst auf einer zehn Meter hohen Skulptur in Form einer Walfluke, die am Rande der auf Stützen gebauten Hochbahn-Station aus dem Wasser ragte. Das bewahrte den Zug vor dem Absturz. Die Bilder der spektakulären Entgleisung gingen prompt um die Welt.
Nach Angaben der Polizei befanden sich zum Zeitpunkt des Unfalls keine Fahrgäste mehr im Zug, wie die Zeitung Dutch Newsberichtete. Auch der Zugführer konnte sich noch ohne fremde Hilfe aus dem Wagen retten und kam unverletzt mit dem Schrecken davon. Er wird zu den Umständen des Unglücks vernommen.
Das Kunstwerk mit dem symbolträchtigen Namen "Durch eine Walflosse gerettet" wurde im Jahr 2002 vom niederländischen Architekten Maarten Struijs errichtet. Die Installation besteht aus zwei aus Kunststoff gestalteten Fluken, die direkt am Bahnhof De Akkers etwa zehn Meter hoch aus dem Wasser ragen. Da die andere Fluke höher ist, hätte sie einen Absturz nicht verhindern können, wenn der Zug vom Nachbargleis gekommen wäre, kommentierte Struijs den wahrhaftigen "Glücksfall".
Während niemand bei dem Unfall verletzt wurde, sprach die Polizei dennoch von einem großen Schaden an dem Fahrzeug. Die genaue Ursache der Havarie wird noch ermittelt. Auch die Bergung der verunglückten Bahn ist noch im Gange. Die Behörden appellierten an die Einwohner der Stadt, den Bereich des Bahnhofs zu meiden.
Mehr zum Thema - Krasser Unfall: Pkw landet im ersten Obergeschoss einer Zahnarztpraxis