Der Vogelflug-Weltrekordler hat seinen Flug am 16. September im Südwesten Alaskas gestartet und ist bereits nach 11 Tagen in einer Bucht in der Nähe von Auckland, Neuseeland, angekommen. Der männliche Vogel, bekannt als 4BBRW in Bezug auf die blauen, blauen, roten und weißen Ringe an den Beinen, hatte auch ein 5g-Satellitentransponder auf dem Rücken, anhand dessen Wissenschaftler seine Route verfolgen konnten.
Der Vogel war einer von vier, die gemeinsam vom Watt Alaskas losflogen. Dort hatten sie sich zwei Monate lang von Muscheln und Würmern ernährt. Die männliche Schnepfe, deren Durchschnittsgewicht zwischen 190 g und 400 g liegt, kann ihr Gewicht vor einem langen Flug verdoppeln und gleichzeitig die inneren Organe verkleinern, um die Last zu erleichtern.
Nachdem die Schar Alaska verlassen hatte, flogen die Vögel nach Süden über die Aleuten und weiter in die Richtung des Pazifischen Ozeans. Es wird angenommen, dass die Reise durch starke Ostwinde verlängert wurde, die die Gruppe nach Australien trieben. Der Satellit verzeichnete einen Punkt-zu-Punkt-Flug von 12.854 km, doch die Wissenschaftler glauben, dass die Reise unter Berücksichtigung von Rundungsfehlern rund 12.200 km betragen wird. Ersten Einschätzungen zufolge betrug die Gesamtflugzeit 224 Stunden.
Der bisher längste Nonstop-Flug eines Vogels mit 11.680 km wurde im Jahr 2007 festgestellt. Dr. Jesse Conklin vom Global Flyway Network, einem Konsortium von Wissenschaftlern, die sich mit Migrationsreisen von Vögeln befassen, erklärte:
Sie scheinen in der Lage zu sein, zu verstehen, wo sie sich auf der Welt befinden. Wir können es nicht erklären, aber es scheint, dass sie eine eingebaute Landkarte haben.
Sie sind wie ein Düsenjäger konstruiert. Lange, spitze Flügel und eine wirklich glatte Fläche, die ihnen viel aerodynamisches Potenzial verleiht.
Die Vögel wurden Ende 2019 vom Pūkorokoro Miranda Shorebird Centre im Firth of Thames südöstlich von Auckland gefangen und markiert. Sie werden voraussichtlich im März den Rückflug antreten und quer über Asien fliegen, wo sie sich einen Monat lang beim Gelben Meer ernähren werden, bevor sie nach Alaska zurückkehren.
Wissenschaftler vom Global Flyway Network meinen, dass die Route über den Pazifik eher einen ökologischen Korridor als eine Barriere für die Vögel darstellt. Dieser bietet eine windunterstützte Passage, die relativ frei von Krankheits- und Raubtierrisiken ist.
Mehr zum Thema - Wildpark entfernt Papageien wegen Beschimpfung von Besuchern