US-Präsident Donald Trump hat einen Erfolg im Konflikt zwischen Serbien und dem Kosovo verkündet: Beide Länder einigen sich demnach auf die Normalisierung ihrer Wirtschaftsbeziehungen. Darüber hinaus teilte der Republikaner bei einem Treffen mit dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vučićs und dem kosovarischen Premierminister Avdullah Hoti am Freitag im Weißen Haus mit, dass Serbien nach dem Vorbild der USA seine Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen werde. Ihm zufolge werde Serbien noch in diesem Monat ein Handelsbüro in Jerusalem öffnen. Bis Juli 2021 solle dann die Botschaft nach Jerusalem umziehen.
Die Reaktion des serbischen Politikers ließ aber manche Menschen daran zweifeln, dass Vučić tatsächlich darüber im Bilde war. Während Trump die serbische Entscheidung als "fantastisch" lobte, schien Vučić verwirrt zu sein: Er blätterte in seiner unterschriebenen Kopie des Abkommens, schaute sich um und fuhr sich mit der Hand über die Stirn.
Der Videoausschnitt des Treffens ging viral. Eine Stellungnahme der serbischen Behörden lag zunächst nicht vor. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dankte nach Angaben eines Sprechers dem serbischen Staatschef für dessen Entscheidung. Nach israelischen Angaben wäre Serbien das erste europäische Land, das eine Botschaft in Jerusalem eröffnet.
Trump hatte Jerusalem schon Ende 2017 einseitig als Hauptstadt Israels anerkannt und im Mai 2018 die US-Botschaft von Tel Aviv aus dorthin verlegt. Seitdem boykottieren die Palästinenser die US-Regierung. Der Status der Stadt ist eine der zentralen Streitfragen im Nahost-Konflikt. Israel beansprucht Jerusalem als seine "ewige und unteilbare Hauptstadt". Den Anspruch der Palästinenser auf den Ostteil als künftige Hauptstadt eines unabhängigen Palästinenserstaates lehnt Israel ab.
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