Wein und Kondome statt Toilettenpapier und Reis: Nach Hamsterkäufen zu Beginn der Corona-Pandemie scheint sich das Kaufverhalten der Verbraucher zu ändern. Man könnte auch sagen, Entspannung ist zu verzeichnen. Nach einer eingeschränkt repräsentativen Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes deckten sich die Verbraucher vor Ostern (6.–12.4.) mit Bier (plus 26 Prozent) oder Wein (plus drei Prozent) ein. In den Wochen davor und danach war die Nachfrage nach Alkohol dagegen eher unterdurchschnittlich.
Auch der Absatz von Kondomen war vor den Feiertagen vergleichsweise hoch (plus sechs Prozent). Besonders begehrt waren sie den Angaben zufolge aber vom 12. bis zum 22. März (plus 56 Prozent).
Nach Angaben der Wiesbadener Behörde lag beispielsweise der Absatz von Toilettenpapier in der Woche nach Ostern (13.–19.4.) wie schon in der Vorwoche fast zwei Drittel unter dem Durchschnittswert der Monate August 2019 bis Januar 2020. Auch bei anderen Produkten wie Teigwaren, Reis und passierten Tomaten, mit denen sich die Verbraucher zuvor im großen Stil eingedeckt hatten, sank der Absatz. Als Gründe vermuteten die Statistiker am Donnerstag kurzzeitige Engpässe beim Angebot sowie eine Sättigung des Bedarfs.
Überdurchschnittlich groß ist weiterhin die Nachfrage nach Seife und Desinfektionsmitteln, auch wenn die Verkaufszahlen nicht mehr so hoch wie im März seien. In der Woche nach Ostern lag der Absatz von Desinfektionsmitteln um 71 Prozent über dem Durchschnitt der sechs Monate von August 2019 bis Januar 2020. Bei Seife waren es zehn Prozent mehr.
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(rt/dpa)