Trump belohnt Schweizer Flugzeugbauer mit Nullzöllen

Der Flugzeughersteller Pilatus erhält eine exklusive Regelung, die Exportwaren in die Vereinigten Staaten komplett abgabenfrei erlaubt. Trumps Entscheidung kommt den Eidgenossen entgegen: Sie stärkt Arbeitsplätze, erhöht die Planungssicherheit und verschafft dem Unternehmen einen klaren Vorsprung gegenüber Wettbewerbern.

In den vergangenen Tagen hat sich das Verhältnis zwischen Donald Trump und der Schweiz spürbar entspannt. Der US-Präsident plant nicht nur einen Besuch beim Weltwirtschaftsforum, sondern senkt auch die Zölle für Schweizer Unternehmen. Besonders betroffen ist der Flugzeugbauer Pilatus aus Stans: Das Unternehmen erhält einen Sonderdeal und darf seine Maschinen zollfrei in die USA exportieren.

Während die Schweiz und die USA für die meisten Exportgüter künftig 15 Prozent Zoll vereinbart haben, profitiert Pilatus von einem vollständigen 0-Prozent-Satz. Grundlage ist die Reaktivierung eines Abkommens von 1979, das ursprünglich den zollfreien Handel im zivilen Flugzeugbau zwischen über 30 Staaten regelte. Trumps Zollpolitik hatte diese Vereinbarung vorübergehend ausgesetzt. Nun gilt sie wieder für die Schweiz und Südkorea.

Pilatus selbst hält sich zurück. Auf eine Medienanfrage hin betont das Unternehmen lediglich, dass die Regelung die Planungssicherheit erhöhe und Arbeitsplätze in der Schweiz und den USA sichere. Die Auswirkungen sind bereits sichtbar, denn die Lieferungen der Modelle PC-12 und PC-24 in die USA wurden wieder aufgenommen, nachdem sie im August 2025 vorübergehend gestoppt worden waren.

Die USA sind ein zentraler Markt für Pilatus: Rund 40 Prozent der zivilen Flugzeuge des Herstellers gehen in die Vereinigten Staaten, was fast die Hälfte des Gesamtumsatzes ausmacht. Die Kundschaft reicht von kleineren Fluggesellschaften wie Tradewind Aviation bis zu diskreten Privatkunden. Allein Tradewind betreibt 38 Maschinen vom Typ PC-12, der zwischen August 2023 und Juli 2024 das meistgenutzte Businessflugzeug in den USA war.

Für die Schweizer Exportindustrie insgesamt ist der Deal ebenfalls ein Fortschritt, wenn auch nicht so spektakulär wie für Pilatus. Die meisten Unternehmen profitieren nur von der Senkung auf 15 Prozent Zoll, während Pilatus volle Zollfreiheit erhält – ein deutlicher Wettbewerbsvorteil.

Die Reaktivierung des Luftfahrtabkommens wird von der US-Luftfahrtvereinigung NBAA ausdrücklich begrüßt. Präsident Ed Bolen betont, dass die Rückkehr zu Nullzöllen nicht nur gerechte Handelsbeziehungen wiederherstelle, sondern auch die globale Führungsrolle der USA in Luft- und Raumfahrt stärke und Arbeitsplätze sichere.

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