Schweiz führt Unisex-Toiletten an Primarschulen ein – Kinder empfinden das als komisch

In der Schweiz (Monthey) sorgt das neue Primarschulgebäude, eine SP-Initiative, für rote Köpfe: Kinder von 4 bis 12 Jahren nutzen dort ausschließlich geschlechtsneutrale Toiletten. Viele Eltern kritisieren, dass sie vorher nicht darüber informiert wurden. SP-Stadträtin Aferdita Bogiqi betont, dass noch Zeit benötigt werde.

In Monthey sorgt das neue Primarschulgebäude Mabillon 5 für Diskussionen, da es dort nur geschlechtsneutrale Toiletten für Kinder von vier bis zwölf Jahren gibt. Das Projekt ist eine Initiative der SP und gilt in der Schweiz als Vorreitermodell für inklusive Schulkonzepte.

"Mein Sohn findet's komisch, zusammen mit den Mädchen zu pinkeln"

Eltern kritisieren die Einführung scharf. In einer Online-Petition warnen sie vor möglichen Risiken wie fehlender Intimsphäre, Aufnahmen mit Handys sowie Hänseleien, die bereits zu Schamgefühlen bei Kindern geführt hätten. Einige Kinder hätten bereits berichtet, dass sie die Toiletten nicht mehr benutzen wollten.

Der Vater eines siebenjährigen Schülers beschreibt seine Sorge: Sein Sohn empfinde es als "komisch", zusammen mit Mädchen die Toilette benutzen zu müssen. Besonders die mangelnde Information seitens der Schule störe viele Eltern.

Die zuständige SP-Stadträtin und Direktorin des Bildungswesens, Aferdita Bogiqi, betont, dass man die Fragen umfassend prüfen wolle. Sie kündigte an, dass der Gemeinderat am Montag über die Angelegenheit beraten werde, um eine vollständige und sorgfältig vorbereitete Antwort zu liefern.

Monthey setzt mit diesem Schritt auf ein Modell, das bislang in der Schweiz nur vereinzelt umgesetzt wird. Die SP stützt sich dabei auf eine Empfehlung des Kantons Wallis, die den Einsatz von Unisex-Toiletten an Schulen fördern soll. Ähnliche Anlagen gibt es bereits in einigen Primarschulen in Lausanne, Zürich, Bern und Luzern, wo die SP inklusivere Lösungen vorantreibt, oft ohne vorherige Einbeziehung der Eltern.

Aferdita Bogiqi, SP-Stadträtin von Monthey, geriet bereits in die Schlagzeilen, als Fragen zu ihrem Lebenslauf aufkamen. Diskutiert wurde, ob sie ihre beruflichen Qualifikationen überzeichnet dargestellt habe.

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