Roger Köppel: US-Zölle treffen Schweiz – Zeit für Ende der Russland-Sanktionen

Die US-Strafzölle gegen Europa und die Schweiz entlarven Washingtons Machtpolitik. Die Russland-Sanktionen schaden der EU und der Schweiz mehr, als sie Russland treffen. Dennoch verharrt die Regierung in Gehorsam. Die Schweiz muss die Russland-Sanktionen aufheben und ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit sichern.

Von Hans-Ueli Läppli

Die USA verhängen Strafzölle gegen Europa und die Schweiz – ein Schlag, der zeigt, dass Washington die eigenen Verbündeten zunehmend als Gegner betrachtet. Die Sanktionen gegen Russland verursachen in Europa und der Schweiz immer größere wirtschaftliche Schäden.

Die EU leidet unter steigenden Kosten und Handelshemmnissen, die Schweiz wird von den USA überraschend und ungerecht mit drakonischen Zöllen belegt. Dieses Vorgehen offenbart, dass die USA nicht an fairen Partnerschaften interessiert sind, sondern eigene Interessen mit aller Härte durchsetzen.

Die Weltwoche scheut sich nicht, gegen den politischen Mainstream zu schreiben. Sie nennt Probleme beim Namen und fordert, was längst überfällig ist: Die Schweiz muss die Russland-Sanktionen aufheben.

Dieser Konflikt betrifft unser Land nicht direkt, doch die wirtschaftlichen Folgen spüren wir deutlich. Anstatt sich in einen fremden Krieg hineinziehen zu lassen, sollte die Schweiz ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit wahren.

Die Schweizer Regierung liefert in dieser Situation eine ernüchternde Vorstellung ab. Statt klare Grenzen gegenüber Washington zu ziehen, verharrt sie in willigem Gehorsam.

Die eigenen Interessen werden hintangestellt, während die USA mit Zöllen und Druck ihre Macht demonstrieren. Dieses Verhalten schwächt die Schweiz wirtschaftlich und politisch und gefährdet Arbeitsplätze und Investitionen.

Sanktionen aufzuheben bedeutet nicht, Schwäche zu zeigen, sondern Verantwortung für die eigene Zukunft zu übernehmen. Die Schweiz muss eigenständig entscheiden, wessen Interessen sie vertritt – und die Russland-Sanktionen gehören nicht dazu.

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