Sozialhilfe in der Schweiz: Bei Asylbewerbern aus Afghanistan, Türkei und Iran besonders hoch

Die Sozialhilfequote unter Asylsuchenden in der Schweiz ist im internationalen Vergleich bemerkenswert hoch. Laut aktuellen Daten des Bundesamts für Statistik beziehen insbesondere Personen aus Afghanistan, der Türkei und dem Iran überdurchschnittlich häufig Sozialhilfe.

Das Schweizer Sozialsystem gerät zunehmend unter Druck. Die aktuellen Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen klar auf, wie stark die Sozialhilfe von Asylbewerbern und vorläufig Aufgenommenen beansprucht wird.

Insbesondere Migranten aus Afghanistan, der Türkei und dem Iran weisen auffallend hohe Sozialhilfequoten auf. Die Frage, wie die Schweiz dieser Entwicklung begegnen soll, wird zunehmend dringlicher – und dabei sind die ukrainischen Flüchtlinge hier noch gar nicht berücksichtigt.

Hohe Sozialhilfequoten in der Asylstatistik

Bei 18 Herkunftsländern liegt der Anteil der Sozialhilfebezieher bei über 85 Prozent – ein Wert, der das Fundament des Schweizer Sozialstaats ins Wanken bringt. An der Spitze der Statistik steht Afghanistan, gefolgt von der Türkei und dem Iran:

Berücksichtigt wurden Personen, die als Asylsuchende oder vorläufig Aufgenommene bis zu sieben Jahre in der Schweiz leben und im Jahr 2023 während mindestens eines Monats Sozialhilfe bezogen haben. Diese Gruppe stellt eine erhebliche finanzielle Belastung für die öffentliche Hand dar, denn Sozialhilfe wird bekanntlich durch Steuergelder finanziert.

Das Schweizer Sozialsystem als Anziehungspunkt?

Die Zahlen unterstreichen ein oft geäußertes Problem: Die Schweiz ist für Migranten aus bestimmten Regionen ein besonders attraktives Zielland. Hier wird nicht nur ein hohes Sicherheitsniveau geboten, sondern auch eine vergleichsweise großzügige soziale Absicherung. Kritiker sprechen von einer "Einwanderung ins Sozialsystem", die durch die hohe Sozialhilfequote offenkundig wird.

Vergleich mit Deutschland und Österreich

Ein Blick über die Grenzen zeigt: Die Herausforderungen sind nicht einzigartig, doch die Lösungsansätze unterscheiden sich.

In Deutschland beispielsweise sind Sozialleistungen für Asylbewerber durch das Asylbewerberleistungsgesetz gedeckelt. Der monatliche Bedarfssatz liegt unter dem Bürgergeld für Einheimische, was die Attraktivität des Systems mindern soll. Dennoch sorgten allein im Jahr 2024 über 216.000 Erstanträge für eine angespannte Lage, die zu Reformdiskussionen geführt hat. In der deutschen Politik wird derzeit über eine weitere Reduzierung der Sozialleistungen debattiert, um Fehlanreize zu vermeiden.

In Österreich hat die konservative Regierung striktere Asylmaßnahmen eingeführt, darunter Grenzkontrollen und beschleunigte Verfahren. Diese Maßnahmen führten zu einem Rückgang der Asylanträge. Zudem liegt die Sozialhilfe für anerkannte Flüchtlinge in Österreich bei etwa 1.000 Euro monatlich – inklusive Wohnkosten.

Die Reformen haben das System entlastet und signalisieren eine restriktivere Haltung gegenüber Sozialleistungen für Migranten.

Die Situation in der Schweiz hingegen bleibt komplex. Zum einen garantiert die Bundesverfassung soziale Sicherheit für alle Menschen, die sich im Land befinden und bedürftig sind. Zum anderen wird es zunehmend schwieriger, Rückführungen durchzuführen – selbst bei abgelehnten Asylgesuchen. Einmal hier, bleiben Migranten oft langfristig in der Schweiz und beziehen Sozialhilfe.

Die Zahlen aus Afghanistan, der Türkei und dem Iran werfen deshalb Fragen auf: Wie lange kann die Schweiz ein System aufrechterhalten, das hohe Sozialkosten verursacht?

Welche Anreize setzt das Land für Migranten aus Ländern, in denen wirtschaftliche Perspektiven fehlen, politische Verfolgung jedoch nicht immer klar nachweisbar ist?

Die Zahlen des Bundesamts für Statistik sind ein deutliches Warnsignal. Ein vergleichender Blick nach Deutschland und Österreich zeigt, dass Reformen möglich sind – sei es durch gedeckelte Sozialleistungen, schnellere Asylverfahren oder stärkeren Grenzschutz.

Wer das Schweizer Sozialsystem langfristig schützen will, muss die Anreize für ungesteuerte Migration reduzieren und das Asylwesen reformieren. Der finanzielle Druck auf die Steuerzahler zeigt, dass ein Handeln nicht länger aufgeschoben werden darf.

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