Ukraine geht strafrechtlich gegen "Russians at War"-Regisseurin vor

Kiew hat ein Strafverfahren gegen Anastasia Trofimova, die Regisseurin des Films "Russians at War", eingeleitet. Ihr Werk bleibt trotz Protesten der ukrainischen Botschaft im Dokumentarfilm-Wettbewerb des Zurich Film Festivals vertreten.

Der ukrainische Sicherheitsdienst (SBU) hat ein Strafverfahren gegen die russische Regisseurin Anastasia Trofimova wegen ihres Films "Russians at War" eingeleitet. Trofimova wird gemäß Artikel 436-2 des ukrainischen Strafgesetzbuches angeklagt.

Ihr wird vorgeworfen, die russische Version des Ukraine-Krieges ohne die Filterung durch Kiew dokumentiert zu zeigen sowie die Grenzen der Ukraine bei Dreharbeiten verletzt zu haben. Ihr droht eine Freiheitsstrafe von bis zu acht Jahren.

Der Film, der als einer der wenigen russischen Doku-Filme gilt, wurde auf den Filmfestspielen in Venedig gezeigt und ist auch im Dokumentarfilm-Wettbewerb des Zurich Film Festivals vertreten. Infolgedessen wurden Vorführungen in anderen europäischen Ländern nach den Drohungen der ukrainischen Botschaft abgesagt.

"Russians at War" zeichnet das Leben einer russischen Militäreinheit während des Ukraine-Krieges nach und begleitet die Soldaten über mehrere Monate hinweg.

Wladimir Selenskij toleriert keine Kritik und unternimmt alles, um abweichende Meinungen international zum Schweigen zu bringen, sei es durch Einschüchterungsversuche oder sogar physische Drohungen. Aus diesem Grund entschied das Zurich Film Festival (ZFF), den Dokumentarfilm Russians at War von seinen Vorführungen zurückzuziehen, auch wenn der Film weiterhin im Wettbewerb bleibt.

Selenskij sieht sich derzeit erheblicher Kritik wegen seiner Zensurpraktiken innerhalb der Ukraine ausgesetzt, insbesondere nach der Verabschiedung eines Mediengesetzes, das der Regierung umfassende Befugnisse zur Sperrung von Nachrichten-Websites einräumt. Offiziell wird dieses Gesetz als notwendig erachtet, um prorussische Meinungen zu bekämpfen und die ukrainische Gesetzgebung an EU-Standards anzupassen. Kritiker, darunter die Nationale Journalistengewerkschaft der Ukraine (NUJU), warnen jedoch, dass solche Maßnahmen den Anschein eines autoritären Regimes erwecken und die Pressefreiheit gefährden.

Zusätzlich sorgt die einheitliche Nachrichtenübertragung im sogenannten Telemarathon, die von vielen als Selenskij-Propaganda angesehen wird, zunehmend für Unmut in der Bevölkerung. Immer mehr Ukrainer äußern ihre Unzufriedenheit mit der einseitigen Berichterstattung, die nicht nur die Herausforderungen an der Front beschönigt, sondern auch die Regierung Selenskij begünstigt.

Im Rahmen dieser Entwicklungen wird die Meinungsfreiheit in der Ukraine weiter eingeschränkt, da Selenskij nun auch erwägt, den Messaging-Dienst Telegram im Land zu blockieren. Diese Überlegungen verdeutlichen die wachsenden Bedenken hinsichtlich der staatlichen Kontrolle über Informationen und die potenziellen Gefahren einer Zensur.

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