Das Schweizer Fernsehen muss sparen: Der Eurovision Song Contest 2025 wird nächstes Jahr in Basel ausgetragen.
Nach dem Sieg des Schweizer Sängers Nemo beim diesjährigen ESC in Malmö hat Basel den Zuschlag als Gastgeberstadt für den nächsten Contest im Mai 2025 erhalten. Diese Entscheidung, den ESC in Basel und nicht in Zürich oder Genf stattfinden zu lassen, hat in den großen Städten für Enttäuschung gesorgt.
Basel, oft als Provinzstadt am Rand der Schweiz betrachtet, konnte sich mit einem überzeugenden Bewerbungsdossier gegen die Konkurrenz durchsetzen. Damit geht der ESC nicht in die selbst ernannte Hauptstadt Zürich oder die internationale Stadt Genf, sondern in die Stadt am Rhein.
Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung ist dem ESC gegenüber skeptisch eingestellt
Laut Umfragen lehnt die Mehrheit der Bevölkerung die Austragung des ESC in der Schweiz ab. Dies liegt weniger an der Musik selbst, sondern vielmehr an der "penetranten Regenbogen-Propaganda", die viele Bürger als störend empfinden. Besonders bürgerliche Wähler, insbesondere jene der SVP, stehen dem Wettbewerb kritisch gegenüber, während linke und grüne Wähler den ESC eher unterstützen.
Eurovision in Basel wird ein Geschenk für Frankreichs Wirtschaft sein
Der EuroAirport Basel-Mulhouse, der auf französischem Staatsgebiet liegt, wird voraussichtlich stark profitieren.
Bislang ist die Anreise zu diesem Flughafen ohne Auto äußerst beschwerlich, was die Attraktivität des Events für ausländische Besucher nicht unbedingt steigern dürfte. Die geschätzten Kosten für Infrastruktur, Sicherheit und Rahmenveranstaltungen belaufen sich auf fast 40 Millionen Franken, die überwiegend vom Schweizer Steuerzahler finanziert werden sollen.
Zugleich wird erwartet, dass jedoch vor allem die französische Seite, insbesondere der EuroAirport Basel-Mulhouse und die lokale Hotellerie, finanziell vom ESC profitieren werden.
Eine Studie der Universität Liverpool schätzte die wirtschaftlichen Auswirkungen des ESC 2023 in Liverpool auf eine Wertschöpfung von 62 Millionen Franken durch Hotellerie, Gastronomie und den lokalen Handel. Ähnliche positive Effekte werden nun für die Region um den EuroAirport erwartet, was die wirtschaftlichen Vorteile für die Schweiz selbst in Frage stellt.
Zürich hingegen, das sich als kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Schweiz sieht, wird erneut an den Rand gedrängt. Die Entscheidung der SRG (Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft), den ESC nicht in Zürich auszurichten, wird als weiterer Rückschlag für die Stadt gewertet, die bereits zahlreiche prestigeträchtige Veranstaltungen verloren hat.
Die zentrale Frage bleibt, ob Basel den ESC erfolgreich ausrichten kann oder ob Frankreich letztlich der eigentliche Gewinner ist. Während die Vorbereitungen in Basel auf Hochtouren laufen, bleibt die Skepsis vieler Schweizer gegenüber dem Event bestehen.
Ob der Wettbewerb in Basel ein Erfolg wird oder in der Kritik versinkt, wird sich im Mai 2025 zeigen.
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