Mit der Bestellung des F-35-Kampfjets hat sich die Schweiz ein teures Vergnügen eingehandelt. Diese teuerste Beschaffung in der Geschichte der Schweizer Armee sorgt für reichlich Stirnrunzeln.
Kaum angekommen, erweist sich die hochgepriesene Technik als Auslaufmodell. Den Schweizern wurde kürzlich von den US-Amerikanern eine bittere Pille serviert: Die erforderlichen Verbesserungen an Turbinen und Antrieb werden frühestens in fünf Jahren zur Verfügung stehen.
In drei Jahren soll die Schweizer Luftwaffe ihre ersten F-35-Kampfjets erhalten. Doch schon jetzt ist klar, dass diese Maschinen bald nachgerüstet werden müssen. Ein Upgrade des Triebwerks und des Antriebs ist offenbar unumgänglich. Diese Nachrüstungskosten, so hat das Bundesamt für Rüstung Armasuisse nun erstmals öffentlich zugegeben, sind nicht im Kaufpreis enthalten.
"Die Weiterentwicklung wird während der Nutzungsdauer bezahlt. Und das ist die Luftwaffe, also die Schweiz", erklärt Kaj-Gunnar Sievert von Armasuisse. Die Beschaffung der 36 Kampfjets selbst kostet die Schweiz bereits satte sechs Milliarden Franken.
Priska Seiler-Graf, SP-Nationalrätin und Präsidentin der Sicherheitspolitischen Kommission, wundert sich:
"Die Meinung war immer, dass dies in den 6 Milliarden Franken inbegriffen ist."
Ihrer Ansicht nach ging man stets davon aus, dass die sechs Milliarden Franken alle notwendigen Kosten abdecken würden.
Doch weit gefehlt!
Anpassungen am F-35 könnten die Schweiz noch teuer zu stehen kommen. Und die Triebwerke sind nur die Spitze des Eisbergs. Schon heute ist klar, dass der Jet auch ein neues Radarsystem erhalten muss.
Das Schweizer Stimmvolk hatte im September 2020 äusserst knapp mit 50,1 Prozent für die Beschaffung der neuen Kampfflugzeuge gestimmt. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Schweiz hier die Katze im Sack gekauft hat.
Was damals als bester Deal verkauft wurde, entpuppt sich nun als ein Fass ohne Boden.
Lockheed Martin, der Hersteller der F-35, hat angekündigt, dass ab 2027 geliefert wird. Doch schon Mitte der 2030er-Jahre müssen wichtige Teile ausgetauscht werden. Die genaue Höhe der zusätzlichen Kosten bleibt vorerst im Dunkeln.
Armasuisse-Sprecher Kaj-Gunnar Sievert versucht zu beruhigen: Der F-35 sei kein finanzielles Risiko. Doch der Glaube daran dürfte vielen schwerfallen, denn wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.
Es bleibt zu hoffen, dass die Schweizer Verantwortlichen in den anstehenden Verhandlungen mit Lockheed Martin und den USA eine harte Linie fahren und Nachbesserungen durchsetzen, ohne dass der Steuerzahler nochmals zur Kasse gebeten wird. Sonst könnte sich der F-35-Kauf als ein Milliardengrab entpuppen, das noch für lange Zeit nachhallt.
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