In der aktuellen Berichterstattung dieser Woche häufen sich in den Medien Negativschlagzeilen über die Universität Bern. Nach den Kontroversen um das Nahost-Institut gerät die Universität erneut ins Rampenlicht – diesmal aufgrund der Anstellung ukrainischer Forscher, die Schweizer Bürger im Internet auf russische Aktivitäten überwachen sollen. Ein genauerer Blick auf die jüngsten Entwicklungen wirft nicht nur ein Schlaglicht auf die fragwürdigen Vorgänge am Nahost-Institut, sondern auch auf die Entscheidungen der Universitätsleitung im Umgang mit der Anstellung dem Regime in Kiew gegenüber freundlich gesinnter Ukrainer.
Was bis jetzt geschah
Wie die Schweizer Zeitung Tages-Anzeiger in ihrem Artikel "Wie eine Professorin ein ganzes Institut in den Abgrund riss" berichtet, verherrlichte ein Mitarbeiter des Nahost-Instituts der Universität Bern den Hamas-Terror, was zu erheblichen Kontroversen führte. Die italienische Islamwissenschaftlerin Serena Tolino verteidigte als Institutsleiterin den Mitarbeiter zunächst noch, was zusätzlich für Empörung sorgte. Nach weiteren antisemitisch interpretierten Tweets wurde der Mitarbeiter entlassen. Tolino selbst wurde vorübergehend freigestellt und eine externe Untersuchung eingeleitet.
Die Unruhe an diesem Institut zum Nahen Osten und zu muslimischen Gesellschaften verstärkte sich, als eine weitere Professorin, die Assistenzprofessorin Nijmi Edres kritische Studenten verhörte, um das Informationsleck an die Medien zu finden. Misstrauen und ein Klima der Angst nahmen zu. Der Untersuchungsbericht kritisierte die Anstellung von Edres, die zum engsten Kreis von Tolino gehörte, als Vetternwirtschaft im großen Stil. Die Institutsleitung wurde für ihre orientierte Stellenbesetzung und informelle Führungspraktiken gerügt. Ausgrenzung erfolgte gegenüber denen, die nicht zur Clique um Tolino gehörten oder Kritik äußerten. Die Universitätsleitung entschied schließlich, das Institut in seiner jetzigen Form aufzulösen. Der Bericht deckt auf, dass die Institutsleitung bei Stellenbesetzungen "primär am eigenen Netzwerk orientiert" war und einen "übertrieben informellen Führungsstil zuungunsten von Kompetenz" pflegte. Vetternwirtschaft im großen Stil war an der Tagesordnung, und Kritiker wurden ausgegrenzt. Die Frage bleibt, warum die Uni nicht früher reagierte.
Was passiert jetzt: Ukrainische Forscher überwachen Schweizer, die das Selenskij-Regime in Frage stellen
Die Frage, wie die Universität Bern die Skandale am Nahost-Institut zulassen konnte, wirft unweigerlich die nächste Frage auf: Was machen ukrainische Forscher, die im Dienst der staatlichen Universität stehen, indem sie Schweizer Bürger im Internet auf russische Sympathien ausspionieren? Gleichzeitig geißeln diese Forscher im Internet russische Aktivitäten, wobei die Bezeichnung "Bashing" treffend erscheint. Es stellt sich die Frage, inwieweit die Uni Bern sicherstellen kann, dass diese ukrainischen Forscher nicht nur objektiv agieren, sondern auch für das Regime von Selenskij tätig sind, – und das auf Kosten der Schweizer Steuerzahler.
Mykola Makhortykh [deutsch Nikolai Machortych] ist Absolvent der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität Kiew und derzeit als Post-Doc-Assistent am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Bern tätig. Seine Aufgabe besteht offenbar auch darin, prorussische Aktivitäten in den sozialen Medien von Schweizer Bürgern zu überwachen. Insbesondere während des Ukrainekonflikts seit Februar 2022 veröffentlichte er die Statistiken zugunsten der Kiewer Propaganda. Er bezeichnete das offenbar gesteigerte Interesse kritischer Schweizer Bürger an den Themen Ukraine und Russland als ein angebliches Resultat koordinierter Propagandaaktivität Moskaus.
"... Die russische Propaganda zielt darauf ab, die Gesellschaft zu spalten". Je gespaltener die Gesellschaft sei, umso sichtbarer werde die Propaganda, "insbesondere wenn einige ihrer Behauptungen mit der Agenda der lokalen politischen Akteure übereinstimmen".
Mykola Makhortykh gesteht bedauernd ein, dass die ukrainische Offensive im vergangenen Jahr nicht so erfolgreich verlief, wie er selbst es erwartet hatte. Darüber hinaus räumt er ein, dass die Kreml-Propaganda in den sozialen Medien "sichtbarer und wirksamer geworden" ist.
Es sei klar, dass Russland aktiv versuche, Menschen im Westen zu beeinflussen. Ein Beispiel dafür sei der Fernsehsender Russia Today (RT), der sich an ein ausländisches Publikum richte, aber direkt mit der russischen Regierung verbunden sei. Der Sender wurde in der EU bekanntlich im Jahr 2022 verboten, jedoch nicht in der Schweiz. In den vergangenen Wochen berichtete RT ausführlicher auch über das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos und auch über die Bauernproteste in Deutschland und der Europäischen Union. Gefährlicher seien jedoch Propaganda-Beiträge in Sozialen Medien, weil sie dort keine eindeutige Urheberschaft zeigen. Dies trägt vielleicht zu gewissem Einfluss bei – selbst auf Menschen, die Russland kritisch gegenüberstehen.
Zusammenfassend erholt sich die Universität Bern zwar von dem Skandal angeblicher Vetternwirtschaft am Nahost-Institut. Die Universität Bern hat offenbar die einseitige Überwachung von Selenskij-kritischen Schweizer Bürgern und Politikern genehmigt. Dies erfolgte durch die Anstellung von Ukrainern oder Sympathisanten von Selenskij, finanziert durch die Schweizer Steuerzahler. Zudem werden weiterhin voreingenommene Studien zur Kriegsberichterstattung im Ukrainekonflikt bevorzugt. Man lernt offenbar nie aus: Nach dem Skandal am Institut für Studien zum Nahen Osten und zu muslimischen Gesellschaften nun ein weiterer am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Uni Bern als Plattform für Selenskij-Propagandisten.
Mehr zum Thema - Korruptionsprofite: Millionen aus den ärmsten Ländern fließen in die Schweizer Staatskasse