Die Schweizer Frühstückstafel wird derzeit von einer unerwarteten Herausforderung getroffen, die den geliebten Orangensaft in den Mittelpunkt rückt. Die Gelbe Drachenkrankheit, eine Bedrohung für Orangenbäume in den USA, insbesondere in Florida, und in Brasilien, hat nicht nur die Ernte erheblich reduziert, sondern auch zu einem drastischen Anstieg der Weltmarktpreise für Orangensaftkonzentrat geführt.
Die Gelbe Drachenkrankheit sorgt weltweit bei Zitrusbauern für erhebliche Sorgen und Schlaflosigkeit. Im Falle einer Infektion der Pflanzen führt das Bakterium dazu, dass die Früchte klein werden, einen bitteren Geschmack annehmen und nicht mehr für den Verzehr oder die Saftproduktion geeignet sind.
Besonders stark betroffen sind die Orangenplantagen im bedeutenden US-Bundesstaat Florida, dessen Baumbestand bereits im vergangenen Jahr durch die Wirbelstürme Ian und Nicole schwer geschädigt worden war. Die aktuellen Vorhersagen lassen in Florida eine Orangenernte von lediglich 15,7 Millionen Boxen erwarten. Dies würde einen Rückgang von über 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeuten und den niedrigsten Ertrag seit etwa 90 Jahren darstellen.
Die Situation in der Schweiz spitzt sich drastisch zu, insbesondere für lokale Händler, da eine Krankheit den Preis für Orangensaft in die Höhe treibt. Orangensaft verteuert sich in den Schweizer Geschäften, und der größte Detailhändler der Schweiz, Coop, hat bereits reagiert, indem er die Preise angepasst hat. Migros, die größte Supermarktkette der Schweiz und bekannt für ihre effizienten Lieferketten sowie das breite Produktsortiment, versucht hingegen, die Nachfrage nach dem Produkt durch eine Reduzierung der Werbung zu drosseln.
Hans-Jakob Schärer, Forscher am Institut für Biologischen Landbau in Frick AG, erklärt die Auswirkungen der Gelben Drachenkrankheit: "Bei dieser Krankheit geht die Produktivität der Orangenpflanze zurück. Bei einem Befall werden die Früchte sauer, enthalten wenig Zucker oder reifen gar nicht. So hat die Gelbe Drachenkrankheit die Ernten in den letzten Jahren dezimiert."
Obwohl die Frischware aus dem Mittelmeerraum vorerst weniger betroffen ist, warnt Schärer davor, dass Europa nicht immun gegen die Gelbe Drachenkrankheit ist.
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