Das Westschweizer Fernsehen RTS hat kürzlich eine bemerkenswerte Entscheidung getroffen, indem man beschloss, Filme mit dem renommierten französischen Schauspieler Gérard Depardieu aus dem Programm zu nehmen. Die offizielle Begründung lautet, die Ausstrahlung der Filme könne Unbehagen beim Publikum hervorrufen. Eine anschließende Meinungsumfrage zeigte jedoch, dass die Mehrheit der schweizerischen Zuschauer diese Entscheidung als unsinnig ansieht.
Die noch andauernde Kontroverse um den weltbekannten französischen Schauspieler, der unter anderem mit schweren Vorwürfen sexuellen Fehlverhaltens konfrontiert wird, nimmt eine bizarre Wendung. Trotz neuer Ermittlungen und Anklagen betonte der französische Präsident Emmanuel Macron den Grundsatz der Unschuldsvermutung auch für Depardieu. Eine Gruppe von Kulturschaffenden setzte sich sogar demonstrativ für den Schauspieler ein.
Die Debatte über den angemessenen Umgang mit Depardieus künstlerischem Erbe und den schwerwiegenden Vorwürfen setzt sich fort. Während einige argumentieren, dass das Werk nicht aufgrund persönlicher Fehltritte verbannt werden solle, beharren andere darauf, dass Prominenz kein Freibrief für Fehlverhalten sei.
In Anbetracht neuer Entwicklungen und anhaltender Kontroversen stellt sich die Frage, ob das Schweizer Fernsehen, das auch für Wokeness und Inklusivität bereits bekannt ist, mit dem Verzicht auf Filme mit Depardieu einen angemessenen Schritt unternahm oder möglicherweise selbst einen Fehler begeht.
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