In den Hallen der Schweizer Hochschulen erleben Gendertoiletten und kostenfreie Hygieneprodukte einen bemerkenswerten Aufschwung. Der Campus Irchel der Universität Zürich wurde jüngst Zeuge des Staunens eines männlichen Studenten, als er auf den Herrentoiletten auf unerwartete Menstruationsartikel stieß. Doch dies erwies sich nicht als isolierter Vorfall. Auch an anderen Bildungseinrichtungen im Kanton, darunter die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), liegen Berichte über ähnliche Szenen vor. Hier findet man nicht nur Binden und Tampons in Männerhäuschen vor, sondern auch geschlechtsneutrale Toiletten, sogenannte "All-Gender-WCs". Dies berichtet die Weltwoche.
Die Universitäten in der Schweiz betrachten mittlerweile die kostenfreie Abgabe von Damenhygieneprodukten als eine essenzielle Bildungsaufgabe, wenngleich betont werden muss, dass diese Gratisleistungen ausschließlich für die Benutzerinnen gelten und nicht auf Kosten der Steuerzahler finanziert werden. Die Universität Zürich führt aktuell das Pilotprojekt "Menstruationsprodukte" durch, um zu prüfen, ob eine unentgeltliche Bereitstellung dieser Produkte auf den Toiletten möglich ist. Die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich hingegen verteilt bereits seit zwei Jahren kostenfreie Menstruationsartikel an ihren Standorten, inklusive genderneutraler Toiletten.
Die Hochschulen setzen damit Forderungen um, die von radikalen LGBTQ-Aktivisten innerhalb der Studierendenschaft erhoben wurden. Diese verlangten in einem Leitfaden "zum inklusiven Umgang mit allen Geschlechtern" die Schaffung geschlechtsneutraler Toiletten, ausgestattet mit Wickeltischen, Hygienebeuteln, Tampons und Mülleimern. Der Verein Queer*z und der Verband Studierende Universität Zürich (VSUZH) forderten dies vehement, argumentierend, dass die bisherige Raumpolitik an der UZH eine veraltete Denkweise fördere und den angestrebten Gleichstellungszielen der Uni-Leitung entgegenstehe.
Diese kuriose Entwicklung fand ihre Verstärkung am Weltfrauentag, als studentische Organisationen rot bemalte Tampons im Eingangsbereich aufhängten und damit auf eine angebliche "Periodenarmut" aufmerksam machten. Sie verteilten sogar Menstruationsartikel auf den Herrentoiletten, um sicherzustellen, dass "alle menstruierenden Personen, unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität, Zugang dazu haben." Die Resonanz auf diese Aktion und die tatsächliche Nachfrage auf den Herren-Lokussen bleiben dabei im Dunkeln.
Diese eigenwilligen Forderungen und Aktivitäten zeugen von einem tiefgreifenden Wandel in der Hochschullandschaft, der von den Verantwortlichen scheinbar unkommentiert hingenommen wird. Die Hochschulen, angefangen bei der Universität Zürich, bis hin zu Bern, Genf, Lausanne und St. Gallen, adaptieren die Maßnahmen, die den LGBTQ-Forderungen entsprechen. Der scheinbare Konsens und die Zurückhaltung der erlauchten, gutbezahlten Professorenschaft lassen Raum für die Frage, wie weit der Weg der Gleichstellung in der Bildung noch führen wird. Der Schlaf der Vernunft gebiert – so scheint es – Gendertoiletten und Tampons für Männer.
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