Für den Fall von Stromknappheit: Schweiz plant Fahrverbot für E-Autos

In der Schweiz ist der Entwurf einer Notfallverordnung publik geworden, der im Fall von Stromknappheit in mehreren Stufen Einschränkungen beim Betrieb von Elektrogeräten auch für Privathaushalte vorsieht. Ab Stufe drei müssten nicht notwendige Fahrten mit Elektrofahrzeugen unterbleiben.

In der Schweiz werden "nicht lebensnotwendige" Fahrten mit Fahrzeugen mit Elektroantrieb verboten, sollte dem Land in diesem Winter die Energie ausgehen. Dies sieht ein Notfallplan der Regierung vor, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten. Der Notfallplan trägt den Berichten zufolge den Titel "Verordnung über Beschränkungen und Verbote der Verwendung elektrischer Energie" und liegt im Entwurf vor. Konkret soll die entsprechende Passage in dem Papier lauten:

"Die private Nutzung von Elektroautos ist nur für zwingend notwendige Fahrten gestattet (z. B. Berufsausübung, Einkäufe, Arztbesuche, Besuch von religiösen Veranstaltungen, Wahrnehmung von Gerichtsterminen)."

Geplant ist außerdem ein strengeres Tempolimit auf Autobahnen. Vorgesehen sind auch weitere Einzelmaßnahmen im Fall von Stromknappheit wie die Abschaltung von Spielekonsolen, die Verkürzung der Öffnungszeiten von Geschäften um bis zu zwei Stunden pro Tag, das Abstellen der Heizungen in Nachtclubs und die Beschränkung der Temperatur in anderen Gebäuden auf maximal 20 Grad.

Das Fahrverbot soll ab Notfallstufe drei gelten. In früheren Stufen soll es andere Einschränkungen für Privathaushalte geben. Waschmaschinen dürften beispielsweise nur noch mit maximal 40 Grad betrieben werden. Laubbläser, Heizpilze und Sitzheizungen in Sesselliften müssten abgeschaltet werden. Videos von Streamingdiensten dürften nur noch in SD-Auflösung gezeigt werden.

Die Schweiz importiert Strom aus Deutschland und Frankreich und befürchtet Engpässe bei der Versorgung, sollte es in den Nachbarländern zum Defizit kommen. Die eigene Stromerzeugung im Alpenland erfolgt hauptsächlich durch Wasserkraftwerke, deren Kapazität jedoch nicht reicht, um den gesamten Bedarf zu decken.

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