872 Tage Widerstand: Sankt Petersburg gedenkt der Opfer der Leningrader Blockade

Am Montag, dem 8. September, fanden in Sankt Petersburg Veranstaltungen anlässlich des Gedenktags für die Opfer der Blockade Leningrads während des Großen Vaterländischen Krieges statt. Auf dem Piskarjowskoje-Gedenkfriedhof gab es an diesem Tag zahlreiche Trauerveranstaltungen, denn dort ist die Mehrzahl der Opfer begraben.

Unter den Trauernden waren auch Menschen, die die Blockade überlebt haben.

"Alle meine [Verwandten] waren eingeschlossen, nur ich habe überlebt. Mein Vater kam beim Durchbrechen der Blockade ums Leben. Meine Mutter und alle meine Verwandten sind hier begraben", erzählt Lilija mit zitternder Stimme. Sie ist eine der wenigen noch lebenden Zeitzeugen dieser grauenhaften Episode in der Geschichte der Stadt.

Leningrad war 872 Tage lang eingekesselt. Die Blockade wurde am 27. Januar 1944 endgültig aufgehoben. Während dieser Zeit starben in der Stadt nach verschiedenen Schätzungen zwischen 800.000 und 1,5 Millionen Menschen durch Bombenangriffe sowie an Kälte, Unterernährung und Krankheiten.

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