Russische Ärztin missachtet Quarantänevorschriften und infiziert mehrere Menschen mit Coronavirus

Eine russische Fachärztin für Infektionskrankheiten ist nach ihrem Besuch in Spanien an COVID-19 erkrankt. Sie hatte jedoch ihre Reise den Behörden und dem Arbeitgeber verheimlicht. Durch ihre Missachtung der Quarantänevorschriften gab sie das Virus an ihr Umfeld weiter.

Die russische Polizei ermittelt nun gegen die Ärztin, die nach einem kurzfristigen Aufenthalt in Madrid gegen die Quarantänevorschriften verstoßen und dadurch mehrere Menschen in Russland mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt hat. Die oberste Fachärztin für Infektionskrankheiten des Gebiets Stawropol und Professorin an einer örtlichen Medizinischen Universität weilte vom 6. bis zum 9. März in der spanischen Hauptstadt.

Nach der Rückkehr aus Madrid verheimlichte Irina Sannikowa den russischen Behörden ihren kurzen Besuch in der von der Lungenkrankheit COVID-19 stark betroffenen spanischen Hauptstadt und missachtete die Verpflichtung zu einer zweiwöchigen Selbstisolation.

Fast eine Woche lang ging die Frau ihrer Tätigkeit im lokalen Gesundheitsministerium nach und hielt Vorlesungen an der Staatlichen Medizinischen Universität Stawropol. Am 17. März wurde die Ärztin wegen einer beidseitigen Lungenentzündung in ein Krankenhaus eingeliefert. Ein Test bestätigte den COVID-19-Verdacht.

Mindestens zwei Dutzend Menschen aus dem nahen Umfeld von Irina Sannikowa wurden nunmehr unter Quarantäne gestellt, darunter Kollegen und ausländische Studierende. Davon wurden nach vorläufigen Angaben elf Personen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Die russische Polizei leitete Ermittlungen gegen die Frau ein, wegen "Fahrlässigkeit" und "Verheimlichung von Informationen über Umstände, welche eine Gefahr für Leben und Gesundheit von Menschen darstellen". Bis Sonntag wurden in Russland insgesamt 367 Corona-Erkrankungen registriert.

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