Deutschland geht davon aus, dass die Arbeiten an der Nord-Stream-2-Pipeline und deren Inbetriebnahme spätestens im ersten Quartal 2021 erfolgen wird. Der deutsche Botschafter in Russland, Gezá Andreas von Geyr, sagte dies bei einem Treffen mit Studenten der Uralischen Föderalen Universität in Jekaterinburg, berichtet die russische Nachrichtenagentur TASS.
Der Diplomat erklärte am Freitag:
Aufgrund der Ergebnisse meiner Gespräche mit dem Gazprom-Vorstandsvorsitzenden Alexei Miller kann ich sagen, dass das Projekt Ende 2020 oder spätestens im ersten Quartal 2021 abgeschlossen und in Betrieb genommen werden soll.
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Russlands Präsident Wladimir Putin hatten sich Mitte Januar optimistisch gezeigt, dass die Nord-Stream-2-Pipeline trotz US-Sanktionen zu Ende gebaut wird. Die US-Maßnahmen würden nur zu einer Verzögerung bis Ende des Jahres oder Anfang 2021 führen, hatte Putin auf einer gemeinsamen Pressekonferenz gesagt.
Die USA hatte Firmen, die am Bau der Nord Stream 2 beteiligt sind, mit Strafen gedroht, worauf sich ein in der Schweiz ansässiges Spezialunternehmen zur Verlegung der Rohre zurückgezogen hatte. Die USA begründen ihr Vorgehen mit der Furcht, dass die Europäer sich von russischen Lieferungen abhängig machen würden. Zugleich wollen die USA ihr eigenes Erdgas in Europa verkaufen.
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