Eine Woche vor der Wahl zum Stadtparlament haben in Moskau erneut Hunderte Menschen demonstriert. Sie versammelten sich am Samstag im Stadtzentrum, obwohl die Behörden die Kundgebung nicht genehmigt hatten. Anders als in den Vorwochen reagierte die Polizei gelassen und ließ die Demonstranten durch das Zentrum der russischen Hauptstadt ziehen. Berichte von Festnahmen gab es keine.
Zu der als "Spaziergang" deklarierten Protestaktion hatte Ljubow Sobol aufgerufen, deren Kandidatur die lokale Wahlkommission wegen Unregelmäßigkeiten in den eingereichten Unterschriftslisten abgewiesen hatte. Die oppositionelle Politikerin nahm an dem Marsch teil. Sie forderte die Freilassung "politischer Gefangener" und rief die Moskauer dazu auf, die Abstimmung am 8. September als Wahlbeobachter zu kontrollieren. Die Polizei sprach am Nachmittag von 750 Teilnehmern in Moskau. Beobachter gingen jedoch von einer deutlich höheren Zahl aus.
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