Russisches Raumschiff mit menschenähnlichem Roboter an Bord verfehlt ISS

Das russische Raumschiff "Sojus MS-14" hat es am Samstagmorgen nicht geschafft, an die Internationale Raumstation (ISS) anzudocken. Das Raumfahrzeug näherte sich seinem Ziel zunächst auf 99 Meter, musste sich dann aber sicherheitshalber auf 279 Meter davon entfernen.

Die Sojus MS-14 war am 22. August, vom Weltraumbahnhof Baikonur ins All gestartet. Dabei kam erstmals eine neue Trägerrakete vom Typ Sojus-2.1а zum Einsatz. Außerdem war das der erste Start eines bemannten Raumschiffes ohne Crew seit über 30 Jahren. Die Sojus MS-14 hob mit einem einzigen Kosmonauten an Bord ins All ab – dem menschenähnlichen Roboter "Fjodor". Er sollte bis zum 6. September an der ISS bleiben und dann auf die Erde zurückkehren.

Das Andocken des Raumschiffes an die ISS wurde am Samstagmorgen von der russischen Weltraumorganisation Roskosmos in Echtzeit übertragen. Gleich nach dem missglückten Versuch wurden die im Raumflugkontrollzentrum anwesenden Journalisten hinausgebeten, damit sich die zuständigen Experten und Ingenieure in Ruhe über die Zukunft der Mission beraten konnten. Einige Quellen in der Branche mutmaßten, dass beim Andocken das Annährungssystems "Kurs" versagt bzw. nicht richtig funktioniert haben könnte. Es wurde beschlossen, an diesem Samstag kein weiteres Andocken zu versuchen. 

Der nächste Versuch könnte voraussichtlich am Morgen des 26. August stattfinden. Für die aktuelle ISS-Besatzung bestehe keine Gefahr, hieß es in der der russischen Weltraumbehörde. (RIA Nowosti/TASS)

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