Waldbrände in Sibirien: Militär muss zu Hilfe eilen

Die Menschen in den betroffenen Gebieten leiden wegen des giftigen Smogs unter Atembeschwerden, Übelkeit und Kopfschmerzen. Auch der Wetterbericht gibt keine Entwarnung. Das Militär löschte bereits Feuer auf 23.000 Hektar Wald.

Das Gesundheitsministerium in Moskau riet Bewohnern betroffener Gebiete, den Aufenthalt im Freien auf ein Minimum zu reduzieren. Bei Rauchgeruch in der Wohnung sollten Schutzmasken getragen sowie Fenster und Türen mit feuchten Tüchern abgedichtet werden. Die Brände haben sich auf einer Fläche ausgebreitet, die größer als jene Belgiens ist. 

Sibirien hat im Sommer immer wieder mit Wald- und Steppenbränden zu kämpfen. Sie fallen diesmal aber heftiger aus als in den Vorjahren. Die Lage ist zum einen wegen großer Trockenheit und Hitze so dramatisch. Zum anderen brennen Russen im Sommer traditionell Lagerfeuer an, die dann außer Kontrolle geraten. Es gibt zudem Ermittlungen wegen Brandstiftung.

Nach Angaben der russischen Forstverwaltung sind mittlerweile rund drei Millionen Hektar Wald in der auch für das Weltklima wichtigen Taiga vernichtet worden. Das ist mehr als die Größe Brandenburgs. Die Behörden beteuerten zunächst, dass keine Dörfer und Städte in unmittelbarer Gefahr seien. Die Menschen bekommen die Auswirkungen dennoch zu spüren: Über Hunderten Ortschaften und einigen Städten liegt gesundheitsschädlicher Rauch.

Mit ergiebigem Regen ist in Sibirien vorerst nicht zu rechen. Nach Prognosen der Behörden wird es in den nächsten Tagen keine größeren Mengen Niederschlags über den brennenden Wäldern geben.

In den sozialen Medien entstand der Hashtag "#SaveSiberiaForests".

Russland: Behörden beginnen "Wolken-Impfung" zur Bekämpfung verheerender Waldbrände in Sibirien

(rt deutsch/dpa)