Krim: FSB hebt Zelle der Zeugen Jehovas in Sewastopol aus

Russlands Föderaler Sicherheitsdienst hat eine Zelle der in Russland verbotenen Zeugen Jehovas auf der Krim ausgehoben. Bei den Durchsuchungen der Räumlichkeiten der Organisation wurden unter anderem Anweisungstexte zur Kommunikation mit Strafverfolgungsbehörden gefunden.

Der russische Föderale Sicherheitsdienst (FSB) hat am Mittwoch mitgeteilt, dass er eine Zelle der extremistischen religiösen Organisation der Zeugen Jehovas, die in Russland verboten ist, in der Krimstadt Sewastopol ausgehoben hat. Der FSB erklärte:

Russlands FSB-Niederlassung in der Republik Krim und der Stadt Sewastopol hat die illegale Aktivität von Mitgliedern der Sewastopol-Zelle einer internationalen religiösen Organisation, die auf dem Territorium Russlands als extremistisch anerkannt ist, vereitelt.

Nach Angaben des FSB war die Zelle der Zeugen Jehovas in Sewastopol von einem lokalen Bürger gegründet worden, der Versammlungen und religiöse Reden organisierte, die Ideen dieser religiösen Gruppe förderte und neue Mitglieder anwarb. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Wenn er für schuldig befunden wird, könnte er bis zu zehn Jahre Gefängnis bekommen.

Der FSB, die Polizei und die Nationalgarde führten Durchsuchungen in den Wohnungen der Gruppenmitglieder und an ihren Treffpunkten durch. Sie beschlagnahmten mehr als 70 Einheiten extremistischer Literatur, 250 Berichte über das Sammeln von Spenden und das Abhalten von Gottesdiensten, Broschüren, Anweisungstexte zu Verschwörungsmaßnahmen und zur Kommunikation mit Strafverfolgungsbehörden sowie Dokumente über die Ablehnung von Bluttransfusionen sowie Mobiltelefone, Laptops und elektronische Datenspeicher.

Die Zeugen Jehovas sind eine internationale religiöse Organisation, die eigene Ansichten über das Wesen des christlichen Glaubens unterstützt und spezielle Interpretationen vieler allgemein akzeptierter Begriffe vertritt.

Im August 2017 setzte das russische Justizministerium die Organisation der Zeugen Jehovas und ihre 395 lokalen religiösen Zweige auf die Liste der im Land verbotenen Organisationen. Am 20. April 2017 erfüllte der Oberste Gerichtshof Russlands die Forderung des Justizministeriums nach Schließung der religiösen Organisation.

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