Am Baikalsee geht der Bau einer Abfüllanlage für Trinkwasser voran. Der Plan der Betreiber, zu denen auch ein chinesischer Investor gehört, löste jedoch Bedenken bei der örtlichen Bevölkerung aus, da durch die Anlage ein jährlicher Export von 190 Millionen Liter Wasser nach China ermöglicht werden soll.
Umweltschützer und Anwohner äußerten Befürchtungen, dass der Export großer Wassermengen nach China und seine Nachbarländer den hochreinen See entwässern oder verschmutzen und sein einzigartiges Ökosystem irreparabel schädigen könnte. Russlands Premierminister Dmitri Medwedew erklärte gegenüber den Medien:
Wir sollten keine Situation schaffen, die das ökologische Umfeld des Baikalsees gefährden würde.
Er fügte hinzu, dass er viele Nachrichten über Social Media erhalten habe, in denen er gebeten wurde, sich mit dem Thema zu befassen.
Medwedew stellte fest, dass im Jahr 2013 am Baikalsee, dem volumenmäßig größten Süßwassersee, bereits eine große Papierfabrik aus Umweltgründen stillgelegt wurde. Diese Entscheidung habe dazu beigetragen, die Gesamtsituation am Baikalsee zu verbessern.
Aktivisten behaupten, dass die Baugenehmigung für die Abfüllanlage ohne eine angemessene ökologische Bewertung erteilt wurde und widerrechtlich sei, da Bauarbeiten am Baikal-Ufer nach russischem Recht verboten sind.
Viele Menschen wehren sich online und vor Ort durch Proteste gegen den Bau am Baikalsee. Eine Online-Petition zur Verhinderung des Baus der Wasserabfüllanlage sammelte bereits über 800.000 Unterschriften.