Die Fahrt in den Tod: Mitfahrer aus Online-Dienst Blablacar tötet Russin in Moskauer Vorort

Kurz vor den Silvesterferien überschattete ein schauderhafter Zwischenfall mit einer Kundin der Online-Mitfahrzentrale Blablacar in Russland die festliche Stimmung. Die 29-jährige Moskauerin Irina Achmatowa verschwand am 23. Dezember. Am Silvesterabend wurde ihre Leiche gefunden.

Irina Achmatowa leitete laut Angaben der Zeitung Komsomolskaja Prawda in Moskau zwei Filialen der Schnellrestaurant-Kette Burger King und wollte im Vorfeld des Neujahrsfestes ihre Eltern in der Stadt Tula, etwa 200 Kilometer von Moskau entfernt, besuchen. Sie war verheiratet und hatte eine Tochter. An jenem Abend fuhr sie mit ihrem Auto nach der Arbeit aus dem Zentrum Moskaus in Richtung Süden, um dort an einer Metrostation einen Mitfahrer abzuholen. Am Vortag hatte sie über den Mitfahrdienst Blablacar mit dem Mann verabredet, ihn mit nach Tula zu nehmen. Achmatowa war seit langem Mitglied von Blablacar und hatte bereits mehreren Menschen eine Mitfahrgelegenheit angeboten. Sie telefonierte vor der Abfahrt noch kurz mit ihrem Mann und machte sich ahnungslos auf den Weg.

Wenige Stunden nach ihrem letzten Telefonanruf verlor sich jede Spur von Achmatowa. Ihr Handy wurde ausgeschaltet. Erst am nächsten Morgen ging wieder ein Signal von ihrem Smartphone aus der Stadt Jaroslawl aus. Die Familie der Frau verständigte die Polizei, lokale Ermittlungsbehörden schrieben Achmatowa und ihren Mitfahrer zur Fahndung aus.

Im Laufe der Ermittlung stellte sich heraus, dass der Mann im Online-Dienst unter einem falschen Namen und mit falschem Bild angemeldet war, berichtete das Portal 76.ru. Der 39-jährige Witali Tschikirew war dem Ermittlungskomitee zufolge bereits wegen Betrugs und sexuellen Missbrauchs vorbestraft.

Drei Tage später wurde Achmatowas Audi A4 neben einem Supermarkt in Jaroslawl entdeckt. Das Auto war innen frisch gewaschen und hatte keine Kennzeichen, teilte die Zeitung MySlo.ru mit. 

Die Suche nach dem Tatverdächtigen verlief erfolgreich. Witali Tschikirew wurde am Sonntag festgenommen und gestand, die Frau getötet zu haben, meldetete TASS. Die Videoaufnahme seines Bekenntnisses wurde auf sozialen Netzwerken verbreitet. Darin behauptet er, seine Tat infolge eines versuchten Raubüberfalls begangen zu haben und den Mord an Achmatowa zu bereuen. Tschikirew gab auch den genauen Ort an, an dem er sein Opfer abgelegt hatte. Die Leiche der 29-jährigen wurde am Montag in der Nähe der Stadt Serpuchow im Moskauer Umland gefunden, so die Nachrichtenagentur RBK.

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