Die Eröffnung der Krimbrücke erreichte in einer Rangfolge nur knapp den ersten Platz und wurde von 47 Prozent der Russen als wichtigstes Ereignis des Jahres bezeichnet, wie eine Umfrage des Levada-Zentrums zeigt. Der für Kraftfahrzeuge nutzbare Teil der gewaltigen Brücke wurde bereits im Mai in Betrieb genommen, während die Zugtrasse voraussichtlich im nächsten Jahr fertiggestellt wird.
Über 3 Millionen Autos haben die Brücke seit ihrer Eröffnung überquert. Seit Oktober darf sie auch von großen Lkw befahren werden – und der Frachtverkehr wächst stetig.
Die Rentenreform landete auf dem zweiten Platz, mit nur einem Punkt nach der Krimbrücke als "wichtigstes Ereignis". Die heftig umstrittene Reform löste in einigen Regionen Russlands eine Reihe von Massenprotesten aus, die sich letztendlich auch auf die regierende Partei "Einiges Russland" auswirkten, indem sie bei den Regionalwahlen im Herbst dieses Jahres Rückschläge im Fernen Osten Russlands verbuchen musste.
Hauptinhalt der Reform ist die schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters von 60 auf 65 Jahre für Männer und von 55 auf 60 Jahre für Frauen. Die schrittweise Übergangszeit soll im Jahr 2028 bzw. 2034 enden. Durch die Anhebung des Renteneintrittsalters wird erwartet, dass andererseits die durchschnittlichen Renten in Russland um rund ein Drittel steigen.
Die im März abgehaltenen Präsidentschaftswahlen wurden laut Umfrage zum drittwichtigsten Ereignis des Jahres erklärt. Wladimir Putin erzielte mit fast 77 Prozent der Stimmen einen soliden Wahlsieg und wurde zum vierten Mal Russlands Präsident.
Die Weltmeisterschaft 2018 in Russland erhielt bei der Umfrage fast die gleiche Punktzahl wie die Präsidentschaftswahl und gilt damit als viertwichtigstes Ereignis. Darin scheinen die Meinungen der meisten Russen mit der des Präsidenten übereinzustimmen, der diese beiden Ereignisse für sich selbst als ebenso wichtig bezeichnete.
"Es gibt zwei - es gab die Präsidentschaftswahlen, das versteht sich von selbst. Das war wichtig für das ganze Land. Und die Fußball-Weltmeisterschaft! Das hat sich auch als wichtig erwiesen", sagte Putin auf seiner jährlichen großen Pressekonferenz in der vergangenen Woche.
Neben der soliden Organisation zur Ausrichtung der Weltmeisterschaft gelang es Russland auch, die Gruppenphase dieser Sportveranstaltung zu bewältigen - eine Leistung, auf die die Nationalmannschaft bereits lange hingearbeitet hatte, was ihr aber bis dahin nicht gelungen war.
Die Tragödie in der westsibirischen Stadt Kemerowo im März - der große Brand in einem Einkaufszentrum - wurde zum fünftwichtigsten Ereignis des Jahres erklärt. Das Unglück stellte eines der schlimmsten des Landes seit vielen Jahren dar. Bei der Tragödie wurden 60 Menschen, vor allem Kinder, getötet und rund 80 weitere Menschen verletzt.