Russlands Außenminister Sergei Lawrow hat am Montagabend bekannt gegeben, dass die Ukraine in der Nacht von Sonntag auf Montag eine Amtsresidenz des russischen Präsidenten im Gebiet Nowgorod mit insgesamt 91 Langstreckendrohnen angegriffen hat. Alle Drohnen konnten laut Lawrow durch die Luftabwehr abgeschossen werden, über Todesopfer liegen keine Angaben vor. Ob Wladimir Putin sich zum Zeitpunkt der Attacke in der betroffenen Residenz aufhielt, teilte der Minister nicht mit.
Im genauen Wortlaut sagte Lawrow:
"In der Nacht vom 28. auf den 29. Dezember 2025 hat das Kiewer Regime eine Terrorattacke unter Verwendung von 91 Langstrecken-Angriffsdrohnen auf die staatliche Residenz des Präsidenten der Russischen Föderation im Gebiet Nowgorod unternommen. Alle Drohnen wurden mit Mitteln der Luftabwehr der russischen Streitkräfte vernichtet. Angaben über Todesopfer und Schäden liegen nicht vor."
Der Außenminister erinnerte daran, dass der Terrorangriff inmitten intensiver diplomatischer Bemühungen zwischen Russland und den USA um eine Lösung des Ukraine-Konflikts erfolgt sei. Diese Handlungen würden nicht unbeantwortet bleiben, Ziele für Gegenschläge seien bereits festgelegt, wie auch ihr Zeitpunkt.
Russland plane nicht, die Verhandlungen mit den USA abzubrechen, werde aber angesichts des "endgültigen Ausartens des verbrecherischen Kiewer Regimes, das zur Politik des Staatsterrorismus übergegangen ist", seine Verhandlungsposition revidieren.
Inzwischen hat der in die russisch-amerikanischen Verhandlungen involvierte Berater des russischen Präsidenten, Juri Uschakow, in einem Statement für die Presse über ein am Montagnachmittag geführtes Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Wladimir Putin berichtet. Darin sei der Drohnenangriff auf die Residenz des Staatschefs thematisiert worden.
Trump sei schockiert und empört gewesen und habe betont, erleichtert darüber zu sein, dass seine Administration Kiew keine Tomahawk-Marschflugkörper überlassen hat, berichtete Uschakow. Er hätte solche "verrückten Handlungen" nicht für möglich gehalten, der Vorfall werde zweifellos Auswirkungen auf die Haltung gegenüber Selenskij haben.
Putin habe betont, dass die russische Seite weiterhin beabsichtige, eng mit den Amerikanern zusammenzuarbeiten, um Frieden zu erreichen. Bei einer Reihe von Vereinbarungen und Lösungen werde die Position Russlands jedoch überdacht werden, und die Amerikaner müssten dafür Verständnis aufbringen. Angesichts des ukrainischen Terrorismus könne die russische Seite nicht anders handeln. Die Präsidenten vereinbarten freundschaftlich, den Dialog fortzusetzen.
Zuvor habe Trump in dem Telefonat die russische Seite detailliert über seine Verhandlungen mit Wladimir Selenskij vom Vortag informiert. Uschakow kommentierte die Ergebnisse der amerikanisch-ukrainischen Gespräche mit der Bemerkung, dass sie Kiew "Interpretationsraum" lassen, um sich der Erfüllung seiner Verpflichtungen zu entziehen.
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