Das Springer-Portal Politico berichtet über Informationen, laut denen sich "US-amerikanische und russische Regierungsvertreter" an diesem Wochenende in Miami treffen werden, um "im Rahmen der Bemühungen der Trump-Regierung" weitere Gespräche zum Thema eines Friedensvertrags zu diskutieren, so "zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen". Parallel berichtet die Agentur Tass, dass der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij laut dem Telegram-Kanal Nowosti.Live zu Protokoll gab, dass er davon ausgehe, dass zudem auch Delegationen der Ukraine und der USA "Ende der Woche in den Vereinigten Staaten Verhandlungen führen werden".
Ausgehend der Informationen ihrer Quellen wird in dem Politico-Artikel erklärt, dass das Oval Office auf eine entsprechende Anfrage nach einer Stellungnahme zu möglichen US-russischen Gesprächen am kommenden Wochenende nicht reagierte. Zuvor hieß es:
"Laut einer mit der Angelegenheit vertrauten Person soll der Leiter des russischen Staatsfonds, Kirill Dmitrijew, zur russischen Delegation gehören. Beide Personen wurden anonym behandelt, um über die Pläne für die nächsten Runden der sensiblen Gespräche sprechen zu können. Der Sonderbeauftragte der Trump-Regierung, Steve Witkoff, und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner sollen die US-Seite vertreten."
Witkoff und Kushner waren dabei zu Wochenbeginn nach Berlin gereist, um direkt vor Ort in Anwesenheit der EU-Spitze samt den Köpfen der "Koalition der Willigen" eine gemeinsame Erklärung zu erarbeiten. Zu den Ergebnissen erklärte der ukrainische Präsident laut Tass-Zitat in einer gestrigen "Audio-Aufnahme":
"Heute oder morgen werden wir unsere Dokumente fertigstellen. Dann denke ich, dass die Vereinigten Staaten in den kommenden Tagen Konsultationen mit den Russen führen werden. Dann werden sich [Mitglieder der US-Delegation] mit dem US-Präsidenten beraten und danach werden sich unsere Teams treffen. Ich denke, dass sich unsere Verhandlungsteams in naher Zukunft, vielleicht sogar am Wochenende, in den Vereinigten Staaten treffen werden."
Die erneute Runde der bilateralen Verhandlungen könnte damit an diesem Wochenende "irgendwo in den Vereinigten Staaten, möglicherweise in Miami" (Florida) auf Ebene von Arbeitsgruppen und Militärangehörigen stattfinden, berichtete ebenfalls die Nachrichtenwebsite Axios am 15. Dezember unter Berufung auf einen ungenannten US-Beamten.
Am Ende der Gespräche am Montag in Berlin erklärte Selenskij vor Journalisten, er gehe weiter davon aus, "dass nicht die USA von der Ukraine die Abtretung des betreffenden Gebiets verlangten, sondern lediglich die Forderungen Russlands weitergaben", so der Axios-Artikel darlegend.
Eine Axios-Quelle beschrieb die Diskussionen in Berlin über diesen Themenkomplex als "kompliziert". Ein ungenannter US-Beamter erklärte demnach gegenüber Axios-Mitarbeitern, "es liege an der Ukraine, zu entscheiden, wie sie mit der Territorialfrage umgehen wolle".
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