Kürzlich wurde der Tod des amerikanisch-japanischen Hollywood-Schauspielers Cary-Hiroyuki Tagawa bekannt gegeben. Er starb im Alter von 75 Jahren in Santa Barbara, USA, an den Folgen eines Schlaganfalls. Tagawa spielte in Filmen wie "Der letzte Kaiser", "Planet der Affen" (2001) und "Mortal Kombat" mit. In seiner beruflichen Laufbahn arbeitete der Schauspieler mit Regisseuren wie Philip Kaufman, Tim Burton, Michael Bay und John Carpenter zusammen. In vier Jahrzehnten spielte er in mehr als 150 Filmen und Serien mit und wurde durch seine Rollen als Bösewicht in Action- und Science-Fiction-Projekten berühmt. Die größte Bekanntheit erlangte Tagawa wohl durch seine Rolle als Zauberer Shang Tsung im Mortal-Kombat-Universum. Der Schauspieler verkörperte diese Figur in Spielfilmen, Fernsehprojekten und Videospielen. Dabei diente Tagawas Aussehen als direkte Vorlage für den Charakter im Spiel. Das Portal RBK schreibt:
"Cary-Hiroyuki Tagawa wurde im Jahr 1950 in Tokio geboren, wuchs aber in den USA auf. Sein Vater diente auf einem amerikanischen Militärstützpunkt und lernte seine Mutter während seines Dienstes in Japan kennen. Sie war Theaterschauspielerin. Der zukünftige Künstler erhielt seinen Namen zu Ehren des englisch-amerikanischen Schauspielers Cary Grant (1904–1986). Später riet seine Mutter ihm davon ab, in ihre Fußstapfen zu treten, da es für Asiaten nur wenige gute Rollen gebe. Tagawas Filmdebüt fand im Jahr 1987 statt. Er spielte den Chauffeur des Kaisers in Bernardo Bertoluccis Film 'Der letzte Kaiser'. Der Film erhielt neun Oscars, darunter in den Kategorien 'Bester Film' und 'Beste Regie'."
Im Laufe seiner Karriere hat Tagawa mehrmals Russland besucht. Im Jahr 2015 spielte er den Priester Nikolai in dem russischen Film "Priester-San: Die Beichte eines Samurai" von Regisseur Egor Baranow. Nach seiner Arbeit an diesem Projekt ließ sich Tagawa in Moskau orthodox taufen und erhielt den Namen Panteleimon, wie Medien berichteten. Dies geschah jedoch nicht öffentlich – ebenso wie die Annahme der russischen Staatsbürgerschaft kurz nach der Taufe. Im Jahr 2016 erzählte sein Freund und Kollege Matthias Hues beispielsweise in einem Interview, dass Tagawa ihm seinen russischen Pass gezeigt habe und sie dieses Ereignis "mit einem Glas Champagner" gefeiert hätten.
Laut Medienberichten war Tagawa zuletzt im Jahr 2018 in Russland. Er flog mit einem Direktflug aus Japan ein, um das Spiel Frankreich gegen Kroatien im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft zu sehen. Außerdem besuchte der Schauspieler das 40. Moskauer Internationale Filmfestival. Nach Informationen des Telegram-Kanals Shot liebte Tagawa "Russland sehr und träumte davon, in einem russischen Historiendrama mitzuspielen".
Mehr zum Thema ‒ Snowdens Ehefrau beantragt russische Staatsbürgerschaft